Das Lernmodul umfasst fünf Unterrichtssequenzen, wobei nicht alle in der gleichen Ausführlichkeit behandelt werden müssen. Es ist auch möglich, sich beispielhaft mit einer Sequenz genauer auseinanderzusetzen, um die oben angeführten Kompetenzen zu erwerben bzw. zu festigen. Als Einstieg befassen sich die Schüler*innen mit der Frage, welche Formen politischer Aktivitäten sie selbst kennen und wie sie die Chancen beurteilen, damit etwas zu bewegen. Anschließend beschäftigen sich die Schüler*innen mit der Ökologiebewegung mit den beiden Schwerpunkten Zwentendorf und Hainburg in zwei Sequenzen. Jene über die Friedensbewegung legt den Schwerpunkt auf die Demonstration als politische Artikulationsform. Diese Sequenz lässt auch erkennen, dass viele Akteur*innen simultan an mehreren Orten zu finden sind. Am Ende des Moduls sollte man noch einmal auf die Eingangssequenz zurückkommen, indem die Schüler*innen reflektieren, ob sie ihre Einschätzung politischer Aktionsformen beibehalten oder ob sich ihre Sicht verändert hat.
Durch alle diese Sequenzen ziehen sich folgende Fragen:
- Welche Menschen bzw. Gruppen stehen hinter der „Bewegung“?
- Was sind ihre Motive gewesen, sich zu engagieren?
- Welche Ziele verfolgten sie?
- Mit welchen Methoden versuchten sie ihre Ziele zu erreichen?
- Wie berichteten Medien darüber?
- Wie erfolgreich war die Bewegung?
- Wie hat sich die Bewegung weiterentwickelt, was ist geblieben?
Am Ende dieses Moduls sollten die Schüler*innen in der Lage sein, zu allen diesen Fragen eine Antwort zu geben.
Zielgruppe: Sekundarstufe I (AHS und Mittelschule) 4. Klasse
Lehrplanbezug: Lehrplan Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung Sekundarstufe I, 4. Klasse:
- Modul 7 (Historisch-politische Bildung): Gesellschaftlicher Wandel im 20. und 21. Jahrhundert
Lernziel:
Im Zentrum des Lernmoduls „Die Neuen Sozialen Bewegungen“ steht die Politische Handlungskompetenz: Den Schüler*innen soll bewusst werden, dass Politik nicht nur innerhalb der Institutionen der repräsentativen Demokratie stattfindet, durchgeführt von einer – wie viele empfinden – abgehobenen Politiker*innenkaste, sondern vom Engagement der Bürger*innen mitgetragen wird, das seit dem Ende der 1960er Jahre stark zunahm und auch Erfolge zeitigte. Eine historische Betrachtung dieses Entstehungsprozesses einer Zivilgesellschaft kann so die „Bereitschaft zu politischem Handeln“, wie vom Lehrplan der Sekundarstufe I gefordert, erwecken. Ein zweiter Schwerpunkt betrifft die Förderung einer politikbezogenen Methodenkompetenz, indem die Schüler*innen dazu angeleitet werden, kritisch zu analysieren, was massenmedial (mit Schwerpunkt Film) über Alternativbewegungen berichtet wird. Damit verbindet sich eine historische Methodenkompetenz, die dazu befähigt, historische Quellen zu dekonstruieren.