„Schüler*in“, „Koranschüler*in“, „Student*in“. Die Taliban sind eine afghanisch-paschtunische islamistische Bewegung, die 1996 mit pakistanischer Hilfe (und stillschweigender Unterstützung der USA, die den Einfluss des Iran in der Region eindämmen wollten) in Afghanistan an die Macht kamen und dort einen islamistischen Gottesstaat ausriefen. Die Taliban kontrollierten vor den US-Angriffen auf Afghanistan fast 95 Prozent des afghanischen Territoriums. Das Taliban-Regime erkennt als einzige Rechtsgrundlage das islamische Recht, die Scharia, in der rigorosesten Form an. Auf Proteste seitens des Westens stießen insbesondere die äußerst repressive Frauenpolitik der Taliban und die Zerstörung der berühmten Buddha-Statuen in Bamiyan im März 2001, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden waren. Mädchen und Frauen wurden fast vollständig aus dem öffentlichen Leben zurückgedrängt und sollten nicht mehr zur Schule gehen. Nachdem Osama bin Laden und sein Terrornetzwerk al-Qaida als Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 identifiziert wurden, geriet das Taliban-Regime ins Visier der US-Regierung, weil es bin Laden das Gastrecht gewährte. Außerdem wurde Afghanistan als wichtige Region für die Rekrutierung und Ausbildung von Terroristen sowie für die Planung neuer Anschläge angesehen.
Quelle: https://www.bpb.de/themen/islamismus/dossier-islamismus/36377/taliban/ (Stand 28.02.2022)