In einer zweiten Phase wird den Schüler*innen ein Projekt vorgestellt, das ihnen mehr direkte Demokratie anbietet: Sie sehen sich in der Klasse den Film an und bilden daraufhin (themengleiche) Arbeitsgruppen, die sich mit diesem Film im Detail auseinandersetzen und dabei vorgegebene Fragen beantworten. Nun werden die Ergebnisse in der Klasse besprochen. Dabei wird von der Lehrkraft (vielleicht auch von den Schüler*innen) angeregt, sich zu überlegen, wie man so ein Projekt in ihrer Schule umsetzen könnte. Ein paar Schüler*innen sollten als Expert*innen zur Verfügung stehen, die sich – anstatt den Film zu analysieren – einen Text über den genauen Ablauf des Schüler*innenparlaments durchgelesen haben.
Aufnahme und Bearbeitung: Hubert Spöck und Reinhard Wieser
Seit Herbst 2004 finden am Akademischen Gymnasium im Rahmen des EU-Comenius-1-Projektes SODA (schools on democratic action) und angeregt durch das europäische Netzwerk RIAC (Regional Identity & Active Citizenship) verschiedene Aktivitäten statt, die die Schuldemokratie stützen und erweitern sollen.
Der Film dokumentiert das erste Schüler*innenparlament am Akademischen Innsbruck im September 2004. Er zeigt Ausschnitte aus der dreistündigen Sitzung des Schüler*innenparlaments am 23. September 2004 und gibt den Diskussionsprozess im Plenum und die ersten Reaktionen der SchülerInnen auf die Diskussion wieder. Ein Thema, das von den SchülerInnen diskutiert wurde, war die Transparenz der Betragensnoten, weitere Diskussionspunkte waren die Kommunikation zwischen Lehrer*innen und SchülerInnen, die Schule als Ort für alle bzw. als Lebensraum ohne Angst. Die einhellige Reaktion der SchülerInnen auf das SchülerInnenparlament war positiv. Auch wenn in gewissen Teilbereichen (etwa der Organisation) noch Verbesserungsmöglichkeiten gesehen wurden, plädierten alle Schüler*innen für eine Fortsetzung des Schüler*innenparlaments und sahen hierin einen wichtigen Beitrag, um die Rechte der SchülerInnen an der Schule zu stärken. Zwei verbindliche Ergebnisse des ersten Schüler*innenparlaments waren die Einrichtung eines Lehrer*innenfeedbacks ab 2005 und die einheitliche Definition der Betragensnoten.
Arbeitsaufgaben für Schüler*innen
- Welche Informationen hält der Film bereit?
- Versucht, die Antworten anhand der W-Fragen zu geben: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Welches Ergebnis?
Arbeitsaufgaben für die Expert*innengruppe
- Lest euch den Text von Claudia Rauchegger-Fischer und Irmgard Senhofer über den genauen Ablauf des Schüler*innenparlaments aufmerksam durch.
- Ihr könnt mit dem Wissen, das ihr dabei erwerbt, sicherlich einige Detailfragen, die von euren Mitschüler*innen gestellt werden, beantworten.
- Claudia Rauchegger-Fischer / Irmgard Senhofer: Schüler*innenmitbestimmung in der Praxis. Praxisbericht „Schuldemokratie am Akademischen Gymnasium Innsbruck“ (2008)
- Weiterführend: Ein Bericht über das Schüler*innenparlament steht auch auf der Homepage des Akademischen Gymnasiums in Innsbruck zur Verfügung (siehe „Projekte“): www.agibk.at