Am 12. März 1938 überschritten deutsche Einheiten die Grenze zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und Österreich. Am 13. März 1938 wurde der „Anschluss“ mit dem „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“ proklamiert (verkündet). Dieses Gesetz wurde im Nachhinein durch die von Propaganda und Einschüchterung gekennzeichnete Volksabstimmung vom 10. April 1938 „legitimiert“ (als rechtmäßig anerkannt). Die Tage des „Anschlusses“ sind zwar keine offiziellen Gedenktage, aber durch öffentliche Diskussionen und Veranstaltungen präsent. Die Erinnerung an den „Anschluss“ war in den Nachkriegsjahrzehnten höchst umstritten – ein Konflikt, dessen Nachwirken über 70 Jahre später noch immer spürbar ist (vgl. erinnern.at).
Der „Anschluss“ markiert das Ende der Ersten Republik und damit des eigenständigen Staates Österreich. Zugleich löste die nationalsozialistische Herrschaft die austrofaschistische Regierung ab. Für Österreich stellen die „Anschluss“-Tage einen wichtigen Ausgangspunkt für den Umgang mit der eigenen Geschichte dar. Nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnete sich Österreich auf internationaler Ebene als das erste Opfer des Nationalsozialismus. Dabei berief sich Österreich auf die erzwungene Absage der Volksabstimmung vom 11. März 1938 und den militärischen Einmarsch deutscher Truppen, um Restitutionszahlungen (Schadenersatz/Entschädigungszahlungen) und NS-Entschädigungen für NS-Opfer zu umgehen. So meinte der damalige SPÖ-Innenminister Oskar Helmer bezüglich der Entschädigung jüdischer Opfer: „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen…“ (Knight 2000).
Zwar wurde Österreich der „Anschluss“ an Deutschland aufgezwungen (daher wird das Wort üblicherweise und so auch hier unter Anführungszeichen gesetzt), doch erfuhren die deutschen Truppen beim Einmarsch keinen Widerstand: Sie wurden sogar jubelnd von Menschenmassen begrüßt (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2018). Das ist u.a. damit zu erklären, dass viele österreichische Bürger*innen und auch Politiker*innen der Meinung waren, Österreich sei als so kleiner und neugegründeter Staat nach dem Ersten Weltkrieg alleine nicht lebensfähig, weswegen sich viele einen Anschluss an Deutschland wünschten (vgl. Wien Geschichte Wiki 2018). Die Begeisterung über den „Anschluss“ zeigt sich in den Bildern von Hitlers Rede am Heldenplatz am 15. März 1938, wenngleich diese propagandistischen Zwecken dienten. Zu Kriegsende, am 27. April 1945, berief sich die wiedererrichtete Republik Österreich in der „Unabhängigkeitserklärung“ auf die Moskauer Deklaration von 1943, der zufolge ein unabhängiges Österreich nach dem Sieg über den Nationalsozialismus wiederherzustellen sei. In dieser Deklaration wurde Österreich als das „erste freie Land, das der Hitlerschen Aggression zum Opfer gefallen ist“ bezeichnet, das von den Alliierten Mächten „von der deutschen Herrschaft befreit wird“. Allerdings wurde in der Moskauer Deklaration auch betont, dass Österreich durch die Kriegsbeteiligung an der Seite des Deutschen Reichs ebenso Verantwortung trägt (vgl. Moscow Conference 1943). Die Opferthese bestimmte in den Nachkriegsjahrzehnten die offizielle Haltung, dass Österreich die eigenen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus verdrängen und keine Verantwortung dafür übernehmen wollte. Diskussionen um die Beteiligung von Österreicher*innen an den Verbrechen des Nationalsozialismus und am Holocaust wurden damit ausgeklammert (vgl. Müller 2014). Gleichzeitig wurden ehemalige Nationalsozialist*innen wieder in alle gesellschaftliche Bereiche integriert und ehemalige SS-Angehörige und Kriegsverbrecher*innen – wie zum Beispiel der Fall des jährlich stattfindenden Ulrichsbergtreffens in Kärnten zeigte – sogar öffentlich gefeiert (Arbeitskreis gegen den Kärntner Konsens 2011).
Erst in Folge der Waldheim-Debatte 1986 setzte eine kontroverse Diskussion um die Opferthese ein. Die 50-jährige Wiederkehr des „Anschlusses“ 1988 eröffnete den Rahmen für die intensive Auseinandersetzung mit dem Jahr 1938 und dem Nationalsozialismus. Dabei wurden auch die Schulen durch die Herausgabe von Unterrichtsmaterialien einbezogen. Die wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten zur Mitverantwortung Österreichs an den Verbrechen des Nationalsozialismus halten bis heute an: Noch 2008 merkte Otto Habsburg bei einer ÖVP-Veranstaltung zum „Anschluss“-Gedenken an, dass es keinen Staat in Europa gibt, der mehr Recht habe, sich als Opfer zu bezeichnen.
Auch wenn der 11./12./13. März keine offiziellen Gedenktage sind, begehen zahlreiche Initiativen und Organisationen das Datum mit Gedenkveranstaltungen – die mediale Präsenz liegt aber abgesehen von den runden Jahrestagen weit hinter jener anderer Gedenktage.
Die (Erste) Republik Österreich wurde nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Namen Deutschösterreich gegründet. Der Zusammenschluss Österreichs mit dem Deutschen Reich und damit auch der Staatsname „Deutschösterreich“ wurden 1919 in den Friedensverträgen von Versailles allerdings verboten, wodurch die Republik in Österreich umbenannt wurde (vgl. Österreichische UNESCO-Kommission 2014). Mit der Verfassung von 1920 wurde die Eigenständigkeit Österreichs grundgelegt. Das ambivalente Verhältnis zu Deutschland wurde allerdings bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht überwunden. Nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland übte das nationalsozialistisch geführte Deutsche Reich Druck auf die österreichische Bundesregierung aus, um seine Interessen in der Region, letztlich durch den „Anschluss“, durchzusetzen. Nach der Abschaffung der Demokratie 1933 durch den diktatorisch regierenden Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und nach Jahren der Verschärfung der wirtschaftlichen und politischen Lage Österreichs bereiteten sich auch österreichische Nationalsozialist*innen im Untergrund auf die Integration Österreichs im Deutschen Reich vor. Am 11. März 1938, dem Vorabend des „Anschlusses“, trat Bundeskanzler Schuschnigg zurück, der österreichische Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquart wurde durch ein Ultimatum Hitlers Bundeskanzler (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2018).
Am Abend des 11. März 1938 verkündete Schuschnigg in einer Rundfunkrede seinen Rücktritt unter dem Eindruck des bevorstehenden Einmarsches deutscher Truppen: Österreich weiche der Gewalt. Die Rede wurde von vielen Zeitungen abgedruckt, oftmals bereits neben politischen Erklärungen der österreichischen Nationalsozialist*innen zum erwarteten Einmarsch. Die „Wiener Zeitung“ beispielsweise druckte Schuschniggs Rede unterhalb der Stellungnahme seines Nachfolgers Seyß-Inquart ab. Seyß-Inquart erklärt darin, „daß irgendein Widerstand gegen das allfällig einrückende deutsche Heer unter keinen Umständen in Frage kommt“. Mit solchen Erklärungen wurde die österreichische Bevölkerung auf den Einmarsch vorbereitet.
Der „Anschluss“ wird auch als Machtübernahme von innen, oben, unten und außen bezeichnet: Die Einsetzung von Arthur Seyß-Inquart als Bundeskanzler erfolgte wenige Wochen nach seiner Ernennung zum Innen- und Sicherheitsminister am 15. Februar 1938 – eine Konsequenz des erheblichen Drucks aus dem Deutschen Reich auf die austrofaschistische Regierung. Seyß-Inquart war das erste NSDAP-Mitglied (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) in der österreichischen Bundesregierung. Die Verlautbarung von Schuschniggs Rücktritt und der Ernennung Seyß-Inquarts zum Bundeskanzler war der Startschuss für die Machtergreifung der österreichischen Nationalsozialist*innen auf den Straßen („Anschluss“ von unten) und in den Institutionen („Anschluss“ von innen und oben). Zugleich mit den nationalsozialistischen Freudenkundgebungen begannen die ersten Ausschreitungen und Pogrome (gewaltsame Ausschreitungen gegenüber verschiedenen Minderheiten) gegen politische Gegner*innen und vor allem gegen die jüdische Bevölkerung Österreichs.
Dieses Foto wurde in Wien aufgenommen und mit „März oder April 1938“ datiert. Die zynisch als „Reibpartien“ bezeichneten Übergriffe stellen einen ersten Höhepunkt antisemitischer Gewalt dar: Juden und Jüdinnen wurden in demütigender Weise gezwungen, die Parolen für die Volksabstimmung am 11. März 1938 von den Straßen zu waschen und dabei von den umstehenden Menschen erniedrigt. Diese Aktionen fanden an vielen Orten in Wien in aller Öffentlichkeit statt. Aus heutiger Sicht gelten die „Anschluss“-Pogrome in Wien als entscheidender Schritt der Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung (vgl. Raggam-Blesch).
Am 12. März 1938 überschritten deutsche Truppen die Grenze („Anschluss“ von außen), es wurde kein militärischer Widerstand geleistet. Bereits am darauffolgenden Tag verabschiedete die nationalsozialistische Reichsregierung in Berlin das „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“. Damit wurde die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich besiegelt (vgl. erinnern.at).
Dieses Gesetz vom 13. März 1938 definierte Österreich als „Land des Deutschen Reiches“ und kündigte für den 10. April 1938 eine Volksabstimmung über die „Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich“ an.
Ihren Höhepunkt erreichte die Machtdemonstration des nationalsozialistischen Regimes mit der Fahrt Adolf Hitlers nach Wien. Die Rede Hitlers am Heldenplatz am 15. März 1938 bestimmt bis heute das Bild des „Anschlusses“. Die Propagandafotos zeigen, wie Menschenmassen Hitler zujubeln. Diese Bilddokumente gelten heute als wichtige Argumente für die Zustimmung vieler Österreicher*innen zum „Anschluss“ Österreichs und zur Widerlegung der Opferthese.
Die Bilddokumente von Hitlers Rede auf dem Wiener Heldenplatz wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder diskutiert, auch in der zeitgeschichtlichen Forschung. Einerseits handelt es sich um Propagandafotos: die Perspektive auf die Menschenmassen auf dem Heldenplatz wurde bewusst eingenommen, um die Zustimmung der österreichischen Bevölkerung zu zeigen – daher sieht man Hitler auch von hinten. Andererseits wurde diese ursprünglich propagandistische Verwendung immer wieder als Argument für die Opferthese herangezogen: es handle sich um reine Propagandafotos, die nicht genügend Aussagekraft über die Zustimmung des österreichischen Volkes zum „Anschluss“ hätten. Allerdings vollzog sich in Österreich in den 1980er Jahren insbesondere durch die Waldheim-Affäre ein Perspektivenwechsel: die Opferthese wurde zunehmend infrage gestellt und kritisiert. Seitdem gelten diese Fotos als Beweis für die Zustimmung des weitaus überwiegenden Teils der österreichischen Bevölkerung zum „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland (vgl. Uhl 2001: 19).
In dieser Rede am Heldenplatz nahm Hitler explizit auf das Verbot der Vereinigung durch die Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg Bezug und proklamierte eine neue Rolle für Österreich als „jüngstes Bollwerk von Nation und Reich“, als Befestigung gegen den Osten. Darüber hinaus dankte er den – im Austrofaschismus in der Illegalität arbeitenden – Nationalsozialist*innen, die den reibungslosen „Anschluss“ ermöglichten. Er proklamierte vor der Geschichte den „Wiedereintritt [s]einer Heimat in das Deutsche Reich“. Die Rede wurde am darauffolgenden Tag in vielen Zeitungen abgedruckt, wie hier in der Volks-Zeitung, die seit dem 15. März 1938 das Hakenkreuz im Titel führte.
Dieses Bild wurde für Propagandazwecke angefertigt und trug im originalen Zusammenhang die Beschreibung „Österreich: nach vollzogenem Anschluss wurden von österr. Grenzbeamten und ihren deutschen Kameraden die Grenzpfähle niedergelegt. 15.3.1938“. In den Wochenschauen aus dieser Zeit waren auch häufig bedeutungsstarke Bewegtbilder vom Durchstoßen und Überwinden bzw. Entfernen der Grenzanlagen zu sehen. Zwar waren viele dieser Szenen für die Kameras nachgestellt, doch waren sie mittels des nationalsozialistischen Narrativs vom Herstellen der Einheit, neuer Größe und Stärke für die weitere Festigung der Macht dienlich.
Am 10. April 1938 wurde die im „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“ angekündigte Volksabstimmung durchgeführt, die der Eingliederung Österreichs ins Deutsche Reich den Schein demokratischer Legitimation verleihen sollte. Die Abstimmung wurde von Einschüchterung und Propaganda begleitet. Beteiligung und Zustimmung wurden durch die gleichgeschaltete Presse jeweils mit mehr als 99% angegeben. Dies kann durch verschiedene Aspekte begründet werden:
- Während des Austrofaschismus wurden bereits Teile der antifaschistischen Widerstandsbewegung inhaftiert oder ermordet.
- Die Intensität der Propaganda, die für einen „Anschluss“ warb, war enorm.
- Die Wahl war nicht geheim und diejenigen, die gegen den „Anschluss“ stimmen wollten, rechneten mit negativen Konsequenzen.
- In den Wahllokalen wurde Druck auf die Wählenden ausgeübt und verschiedene wichtige Politiker und religiöse und politische Repräsentanten sprachen Wahlempfehlungen für den „Anschluss“ aus (vgl. Wien Geschichte Wiki 2021; vgl. Österreichische Mediathek).
Diese Briefmarke wurde sowohl in Berlin als auch in Wien gedruckt und kam am 8. April 1938, zwei Tage vor der Volksabstimmung über den „Anschluss“, in Umlauf. Sie zeigt zwei Männer, die Schulter an Schulter gemeinsam die Hakenkreuzfahne tragen und führt die Formel „Ein Volk – ein Reich – ein Führer – 10. April 1938“. Die Briefmarke mit der Losung und der Nennung des Datums der Volksabstimmung im Vorhinein zeigt die vollständige Durchdringung aller öffentlicher und medialer Kommunikationsformen durch die neuen nationalsozialistischen Machthaber.
Diese Anleitung zur Stimmabgabe mit „Ja“ wurde im Rahmen der Propagandaoffensive zur Volksabstimmung veröffentlicht. Bereits der Stimmzettel selbst zeigt durch das zentral gesetzte und übergroße „Ja“ und das abseits kleine gesetzte „Nein“, dass es sich um keine Volksabstimmung unter den Bedingungen einer freien demokratischen Entscheidungsfindung handelt.
Die Republik Österreich kennt kein staatsoffizielles „Anschluss“-Gedenken. Weder existiert ein jährlich wiederkehrender Gedenktag noch eingespielte öffentliche Rituale. Österreichs Position zu diesem Datum wurde in zahlreichen geschichtspolitischen Debatten diskutiert, die zu veränderten Sichtweisen führten. Diese Transformation (Veränderung) lässt sich in drei unterschiedlichen Phasen darstellen:
In der Nachkriegszeit leitete man aus der 1943 verabschiedeten (beschlossenen) Moskauer Deklaration die sogenannte „Opferthese“ bzw. den „Opfermythos“ ab: Österreich wurde als „erstes Opfer“ der Expansionspolitik des nationalsozialistischen Deutschen Reichs bezeichnet. Bis in die 1980er Jahre dominierte diese Erzählung die offizielle Geschichtspolitik insbesondere nach außen, um Restitutionszahlungen und NS-Entschädigung zu vermeiden, während im Inneren des Landes ehemalige Nationalsozialist*innen wieder in die Gesellschaft integriert und teils als Helden gefeiert wurden. Diese gegensätzlichen Narrative, die gleichzeitig die österreichische Geschichtspolitik prägten, nennt der Politologe Anton Pelinka „double speak“. In den 1980er Jahren wurde im Zuge der Waldheim-Debatte erstmals über die Mitverantwortung Österreichs an den Verbrechen des Nationalsozialismus diskutiert. Das Ergebnis der Debatten um die Opferthese in den 1980er Jahren kann so zusammengefasst werden: Die Opferthese, wie sie seit 1945 vertreten wurde, ist nicht mehr haltbar und wurde durch die Mitverantwortungsthese ersetzt. Das bedeutet, dass Österreich nun begann, Mitverantwortung über die Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus zu übernehmen und sich nicht mehr in die Opferrolle flüchtete, um dieser Verantwortung zu entgehen.
Bei der Konferenz der alliierten Außenminister (Anthony Eden für das Vereinigte Königreich, Cordell Hull für die USA und V.M. Molotow für die UdSSR) in Moskau im Oktober 1943 gaben die drei alliierten Regierungen eine Erklärung über die europäische Nachkriegsordnung ab. Die Moskauer Deklaration befasste sich in erster Linie mit der Zusammenarbeit des Bündnisses nach dem Sieg über Nazi-Deutschland.
Entgegen der Darstellung in Österreich nach 1945 wurden nicht nur in Österreich betreffende Regelungen verabschiedet: Deutschland sollte zur Kapitulation gezwungen und Kriegsverbrecher*innen sollten nach dem Krieg ausgeliefert werden. Zwar erklärte die Deklaration den „Anschluss“ in Bezug auf Österreich für ungültig und Österreich als „das erste freie Land, das der Hitlerschen Angriffspolitik zum Opfer gefallen ist, das von deutscher Herrschaft befreit werden soll“. Ein wesentlicher Punkt der Österreich betreffenden Erklärungen betraf jedoch die Mitverantwortung Österreichs an der Kriegsteilnahme aufseiten Hitler-Deutschlands: „Österreich wird aber auch daran erinnert, dass es für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann, und dass anlässlich der endgültigen Abrechnung Bedachtnahme darauf, wie viel es selbst zu seiner Befreiung beigetragen haben wird, unvermeidlich sein wird.“ In Österreich wurden diese und ähnliche Flugblattfassungen nach der Befreiung Wiens durch die Rote Armee am 13. April 1945 weit verbreitet. Darin waren lediglich einige Österreich betreffende Passagen der Erklärung abgedruckt (vgl. Konrad; vgl. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur/Niederösterreichische Landesregierung/Ludwig Boltzmann-Institut: 2).
Während in anderen Teilen Österreichs 1945 noch Kampfhandlungen stattfanden, wurde im bereits befreiten Wien die provisorische Staatsregierung, bestehend aus Vertreter*innen aller „antifaschistischer Parteien“ (SPÖ, ÖVP, KPÖ), eingerichtet. Karl Renner (SPÖ) wurde zum Staatskanzler ernannt. Vor dem Parlament in Wien proklamierte die Regierung am 27. April 1945 die Wiederherstellung der Republik Österreich. Die Proklamation über die Selbstständigkeit Österreichs wurde im Staatsgesetzblatt vom 1. Mai 1945 veröffentlicht. Heute gilt die sogenannte Unabhängigkeitserklärung Österreichs als Gründungsdokument der Opferthese. Darin wird mit Rückgriff auf die Moskauer Deklaration der „Anschluss“ als Okkupation durch das übermächtige Deutsche Reich dargestellt (vgl. Rathkolb; vgl. Republik Österreich Parlament 2021). Besonders bemerkenswert ist die Rolle österreichischer Soldaten in der Deutschen Wehrmacht, dass „die nationalsozialistische Reichsregierung Adolf Hitlers […] das macht- und willenlos gemachte Volk Österreichs in einen sinn- und aussichtslosen Eroberungskrieg geführt hat, den kein Österreicher jemals gewollt hat“ (RIS 1945: 1). Die Zustimmung zum „Anschluss“, die Machtergreifung der österreichischen Nationalsozialist*innen von innen und die teilweise führende Beteiligung von Österreicher*innen an Kriegsverbrechen und dem Holocaust wurden völlig ausgeblendet. Mit dieser Darstellung positionierte sich die Zweite Republik bis zur Waldheim-Debatte erfolgreich als schuldloses Opfer einer Aggression von außen. Jede Verantwortung, etwa für die Entschädigung von Verfolgten wurde mit diesem Argument in der Folge zurückgewiesen.
Die Beweisführung eines österreichischen Widerstands war im Hinblick auf die in der Moskauer Deklaration aufgeworfene Frage des eigenen Beitrags Österreichs zur Befreiung vom Nationalsozialismus von höchster Wichtigkeit. Die österreichische Regierung versuchte, nachträglich Beweise für den österreichischen Widerstand zu dokumentieren und die „antifaschistische“ Gesinnung der österreichischen Bevölkerung unter Beweis zu stellen. Es ist hier anzumerken, dass es sehr wohl organisierten Widerstand in Österreich gegen das NS-Regime gab, so zum Beispiel bewaffneter Widerstand von Kärntner Slowen*innen. Vergleichsweise mit anderen Ländern war dieser jedoch sehr klein. In der Nachkriegszeit bauschte das offizielle Österreich dieses Narrativ des Widerstandes auf und instrumentalisierte es aus politischen Gründen, während Gruppen wie die Kärntner Slowen*innen nicht entschädigt wurden und in ihren Heimatgemeinden von Nachbar*innen für ihren Widerstand sogar Hass und Ablehnung entgegengebracht wurde.
Zwei Schlüsselprojekte aus dem Jahr 1946 versuchten die Erzählung des österreichischen Widerstandes zu etablieren: die „antifaschistische“ Ausstellung „Niemals Vergessen!“, die am 14. September im Künstlerhaus eröffnet wurde, und das amtliche Rot-Weiß-Rot-Buch.
Das Rot-Weiß-Rot-Buch mit dem programmatischen Titel „Gerechtigkeit für Österreich!“ wurde 1946 veröffentlicht und sollte den Anspruch „auf den Status und die Behandlung als befreiter Staat im Sinne der Moskauer Deklaration“ (Uhl 2003) mittels amtlicher Quellen begründen. In Kapiteln wie „Österreich in Ketten“ und „Österreichs Okkupation und Freiheitskampf“ sollten die grundsätzliche Ablehnung von Nationalsozialismus und Krieg durch die österreichische Bevölkerung gezeigt werden. Der angekündigte zweite Teil wurde nicht mehr veröffentlicht, offensichtlich hatte sich die Beziehung Österreichs zu den Alliierten Besatzungsmächten bereits konsolidiert (gefestigt).
Die Opferthese erfüllte auch den Zweck der Abgrenzung Österreichs von Deutschland im Hinblick auf die Schaffung eines Österreich-Patriotismus, der nun nicht mehr das Projekt einer Partei war (wie in der Ständestaatdiktatur), sondern die gesamte Bevölkerung erfassen sollte. Durch die Differenz zu Deutschland sollten die Österreicher*innen als eigenes Volk gezeigt werden, das bereits durch seine positiven Charaktereigenschaften nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun haben könnte.
Eines der wohl aufwendigsten Projekte der Selbstdarstellung Österreichs ist der Film „1. April 2000“ (veröffentlicht 1952), der im Auftrag der österreichischen Bundesregierung produziert wurde. Darin treten viele der damaligen österreichischen Filmstars auf. Die Österreicher*innen werden als liebenswürdiges und friedfertiges Volk darstellgestellt, das im Jahr 2000 noch immer von fremden Mächten besetzt ist. Die Weltgemeinschaft soll durch Folkloredarbietungen, Musikliebe, Gemütlichkeit und ähnlicher Qualitäten vom harmlosen Charakter Österreichs überzeugt werden. Der Film endet mit einem Happy End: Österreich wird die Unabhängigkeit gewährt. In der Realität wurde die Unabhängigkeit durch den Staatsvertrag drei Jahre später 1955 wiederhergestellt.
Der Platz neben der Lassallestraße und der Reichsbrücke in Wien wurde 1956 in Mexikoplatz umbenannt, um an den Protest Mexikos gegen den „Anschluss“ zu erinnern. Der Platz hieß zuvor Erzherzog-Karl-Platz. Er wurde in der Zeit nach dem Krieg mehrmals umgestaltet. 1985 wurde ein Gedenkstein aufgestellt, der in deutscher und spanischer Sprache den Hintergrund des Namens erläutert. Obwohl es sich um einen bekannten und relativ zentralen Ort in der Stadt handelt, ist der Grund für die Benennung nach Mexiko in Wien relativ unbekannt (vgl. Wien Geschichte Wiki 2021b). 2008-2009 wurde am Mexikoplatz eine künstlerische Installation mit dem Titel „Mahnmal gegen den Mythos des ersten Opfers“ gezeigt, um neben der offiziellen Erzählung vom äußeren Protest gegen den „Anschluss“ auf die Zustimmung vonseiten der österreichischen Bevölkerung hinzuweisen (vgl. Presse-Service Rathauskorrespondenz 2008).
Im Zuge der Waldheim-Debatte 1986 wurde erstmals breit über Österreichs Verstrickungen in die Verbrechen des Nationalsozialismus diskutiert. Der damalige österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim hatte in Hinblick auf seine Vergangenheit von der „Pflichterfüllung“ als Soldat in der Deutschen Wehrmacht gesprochen. Österreich wurde nun mit den Widersprüchen zwischen der historischen Realität und der Darstellung in der Opferthese konfrontiert und musste sich nun auch international seinem Image als Land des Verdrängens stellen.
Durch das Nachrichtenmagazin Profil gelangte Waldheims NS-Vergangenheit ans Tageslicht und trat politische Diskussionen rund um den Opfermythos los. In einer Pressestunde rechtfertigte sich Waldheim unter anderem mit dem Satz „Ich habe nur meine Pflicht erfüllt“. Die Tatsache, bei einer SA-Reiterstandarte gewesen zu sein, verleugnete Waldheim zuerst. Darauf folgte der berühmte ironisch-spöttische Satz vom damaligen SPÖ-Chef Fred Sinowatz: „Ich nehme zur Kenntnis, dass Waldheim nicht bei der SA war – nur sein Pferd.“ Waldheims Umgang mit seiner NS-Vergangenheit wurde als exemplarisch für den Umgang Österreichs mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit gesehen (vgl. Scheidl 2011).
Mit Protesten gegen Bundespräsident Kurt Waldheim hat die Debatte um Österreichs Vergangenheit und seine Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus in den 1980er Jahren die Öffentlichkeit erfasst. Waldheim war Angehöriger eines SA-Reiterkorps und des NS-Studentenbunds. Als Symbol des Protests diente, in Anspielung auf Sinotwatz‘ Kommentar, ein hölzernes Pferd, das von Alfred Hrdlicka geschaffen wurde (vgl. Wien ORF 2016). Die umfassende Beschäftigung mit Österreichs Mitverantwortung an den Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus und dem Holocaust ging von diesen Protesten aus. Weitere Informationen zur Waldheim-Affäre sind hier aufrufbar.
Das hölzerne Demonstrationspferd ist derzeit im Haus der Geschichte in Wien ausgestellt.
Anlässlich der fünfzigjährigen Wiederkehr des Datums des „Anschlusses“ im Jahr 1988 griffen viele Medien besonders die Diskussion um Österreichs Vergangenheit auf. Das damalige Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport veröffentlichte 1988 eine eigene Broschüre zum Thema. Darin wurde die Zeitgeschichte als kontroverses, immer zu diskutierendes Feld aufgegriffen. Unter dem selbstverordneten Gebot der „Aufarbeitung der Vergangenheit“ wurde versucht, die Entstehungsmechanismen des nationalsozialistischen Regimes zu erläutern, sowie Kontinuitäten bzw. Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart darzustellen. Im „Gedenkjahr 1938/88“ wurden viele Schulprojekte durchgeführt, auf die auch in der Broschüre hingewiesen wird.
Der Opfermythos wird seit den Diskussionen, die mit der Waldheim-Debatte 1986 begonnen haben, sowohl gesellschaftlich als auch wissenschaftlich als nicht mehr mehrheitsfähig betrachtet: Die Ausblendung der Jahre 1938-1945 aus der österreichischen Geschichte wird heute als Verdrängungsstrategie gesehen. Im „Gedenkjahr 1938/88“ erfolgte eine intensive Auseinandersetzung mit dem „Anschluss“. Daher spricht man auch vom sogenannten „‚Bedenkjahr‘ 1988“. Im Zentrum stand die Mitverantwortung der österreichischen Bevölkerung an der Realisierung der NS-Herrschaft in Österreich im März 1938, am Zweiten Weltkrieg aufseiten der Deutschen Wehrmacht und an den Verbrechen des Nationalsozialismus, insbesondere am Holocaust. Eine erste offizielle Revision der Opferthese erfolgte schließlich mit der Rede von Bundeskanzler Vranitzky 1991, der sich im Namen der Republik Österreichs zur Mitverantwortung von Österreicher*innen an den Verbrechen des Nationalsozialismus bekannte. Die heutige Sichtweise wird durch zwei Ereignisse symbolisiert, die auch das visuelle Gedächtnis prägen: Der Anschlussjubel am Heldenplatz und das „Anschluss“-Pogrom (die Demütigung der jüdischen Bevölkerung durch andere Österreicher*innen). Der neue Konsens über die Mitverantwortung ist die Voraussetzung für die seither erfolgte breite Auseinandersetzung mit der Beteiligung von Österreicher*innen an nationalsozialistischen Verbrechen (vgl. Uhl 2009: 4-7).
Quelle: Filmarchiv Austria
Die Wirkungsmächtigkeit und Relevanz von Bildern des Heldenplatz vom März 1938 zeigt sich auch in der Austria Wochenschau („Hallo Kino“) vom März 1988. Anlass dafür ist eine Gedenksitzung im Parlament und weitere Veranstaltungen zu den „Anschluss-Bedenktagen“ im März 1988. Wie intensiv und breit die Auseinandersetzung mit dem „Anschluss“ war, zeigt die Dichte an Veranstaltungen mit Zeitzeug*innen und Vertreter*innen ehemals verfolgter Gruppen und künstlerischer Aktivitäten, die sich nicht nur auf den März beschränkten, sondern im gesamten „Bedenkjahr 1938/88“ vorzufinden waren.
2013, zum 75. Jahrestag des „Anschlusses“, publizierten Forscher*innen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstmals eine Studie zur nationalsozialistischen Vergangenheit der Akademie. Diese Studie legt die Durchdringung höchster wissenschaftlicher Institutionen und Ränge durch Nationalsozialist*innen schon vor dem „Anschluss“ und deren unbehelligtes Leben nach 1945 offen.
Während die wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung nach 1945 mit österreichischen nationalsozialistischen Täter*innen in vielen öffentlichen Institutionen erst in den letzten Jahren aufgegriffen wurde, war die tiefe Verstrickung bereits vor 1938 überzeugter österreichischer Nationalsozialist*innen mit Einrichtungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen bis zuletzt ein wenig beachtetes Thema. Auch für die Selbsterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften brauchte es einen runden Jahrestag, um Zustandekommen und Öffentlichkeit für das Vorhaben zu sichern. Dieser Artikel aus der Zeitschrift Profil schildert Kernaussagen der Studie und Biographien vieler nationalsozialistisch belasteter Akademieangehöriger bzw. von vom Nationalsozialismus verfolgten Wissenschaftler*innen.
Museen bieten einen Raum, um geschichtspolitische und historische Themen aufzuarbeiten und zu reflektieren. So repräsentiert das Deutsche Historische Museum die staatsoffizielle Erinnerung der Bundesrepublik Deutschland. Dort gibt es seit vielen Jahren eine Museumsinfrastruktur, Texte und Installationen, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus und ihrer Bedeutung für die Geschichte und Gegenwart des heutigen Staats befassen. Diese Perspektive auf die Ereignisse vom März 1938 führt zu Erzählungen, die von den in Österreich verbreiteten gegebenenfalls abweichen, obwohl derselbe Gegenstand besprochen wird.
In Österreich wird das Thema „Anschluss“ beispielsweise im Haus der Geschichte (neben vielen anderen historischen und geschichtspolitischen Themen) angesprochen. 2018 führte das Salzburg Museum die Ausstellung „Anschluss, Krieg & Trümmer – Salzburg und sein Museum im Nationalsozialismus“. Das Thema „Anschluss“ wurde nach dem Gedenkjahr 1988 insbesondere im Jahr 2018 – 80 Jahre nach dem „Anschluss“ – diskutiert und reflektiert. So wurde beispielsweise der bekannte Zeithistoriker Oliver Rathkolb von 3sat interviewt. Das Video ist hier abrufbar.
Zudem wurde der Dokumentarfilm „Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann veröffentlicht, der die österreichische Vergangenheit und den Umgang damit anhand des Beispiels Waldheim aufarbeitet. Hier können der Trailer sowie weiterführende Informationen zum Film aufgerufen werden.
Waldheims Walzer ist dabei nicht die erste filmische Bearbeitung des Themas „Anschluss Österreichs“. Bereits in den späten 1980er-Jahren produzierten Hugo Portisch und Sepp Riff unter dem Namen „Österreich I“ eine Dokumentationsreihe über die Erste Republik, die im ORF ausgestrahlt und, wie schon „Österreich II“, zuvor zu einem Standardwerk in der breitenwirksamen Geschichtsvermittlung wurde. „Österreich I“ beginnt mit dem Ende der Habsburgermonarchie und endet mit der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich. Anders als vergleichbare Formate wurde die Reihe im Jahr 2013 anlässlich des 75. Jahrestags des „Anschlusses“ neu bearbeitet ausgestrahlt. Dabei wurde das Bildmaterial neu verarbeitet und der Kommentar dazu neu geschrieben. Damit wurde neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung getragen. Die Online-Seite von DerStandard brachte die Ankündigung der Neuauflage mit der im Jänner 2013 aktuellen Debatte um die Wehrpflicht in Verbindung, wie auch in vergangenen Diskussionen zur Wehrpflicht das Ende der Demokratie in der Ersten Republik zum Fluchtpunkt geworden war.
1. Zeitungsanalyse zu 1938
Kontext: Am Abend des 11. März 1938 verkündete Schuschnigg in einer Rundfunkrede seinen Rücktritt unter dem Eindruck des bevorstehenden Einmarsches deutscher Truppen: Österreich weiche der Gewalt. Die Rede wurde von vielen Zeitungen abgedruckt, oftmals bereits neben politischen Erklärungen der österreichischen Nationalsozialist*innen zum erwarteten Einmarsch. In der „Wiener Zeitung“ wurde Schuschniggs Rede unterhalb der Stellungnahme seines Nachfolgers Seyß-Inquart abgedruckt. Seyß-Inquart erklärt darin, „daß irgendein Wiederstand gegen das allfällig einrückende deutsche Heer unter keinen Umständen in Frage kommt“. Mit solchen Erklärungen wurde auch die österreichische Bevölkerung auf den Einmarsch vorbereitet.
Ressource: Wiener Zeitung vom 12. März 1938
- Die Lehrperson gibt Input zum Thema „Anschluss“ Österreichs an Deutschland. Dabei kann sie sich auf die hier vorliegende schriftliche Ausarbeitung im Rahmen des Gedenktags stützen.
- Die Schüler*innen lesen den Artikel der Wiener Zeitung vom 12. März 1938. (Gegebenenfalls kann die Lehrperson den Text zuvor abtippen, sofern die Schüler*innen die Schrift des Originalartikels nicht lesen können.)
- Die Klasse diskutiert gemeinsam mit der Lehrperson über die ambivalente Haltung Österreichs zu Deutschland in der Zwischenkriegszeit. Dabei sollen folgende Aspekte thematisiert werden:
- Selbstbezeichnung Deutschösterreich vor 1920
- Unterschiedliche Positionen österreichischer Politiker*innen zum Zusammenschluss vor 1938
- Schuschniggs Aussage über das Vergießen deutschen Blutes in der abgedruckten Rede in der Wiener Zeitung.
- Schuschniggs Schlussbemerkung „Gott schütze Österreich!“ vor dem Hintergrund der katholischen Ständestaat-Diktatur
2. Foto von „Reibpartien“
Kontext: Dieses Foto wurde in Wien aufgenommen und mit „März oder April 1938“ datiert. Bei den zynisch als „Reibpartien“ bezeichneten Übergriffen wurden Juden und Jüdinnen in demütigender Weise gezwungen, die Parolen für die geplante Volksabstimmung am 11. März 1938 von den Straßen zu waschen und dabei von den umstehenden Menschen erniedrigt. Diese Aktionen fanden an vielen Orten in Wien in aller Öffentlichkeit statt. Aus heutiger Sicht gelten die „Anschluss“-Pogrome in Wien als entscheidender Schritt der Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung.
Dieses Foto kann heute als Beweis für die Erniedrigung der Juden und Jüdinnen unter breiter Anteilnahme der Bevölkerung Wiens dienen.
- Die Schüler*innen bilden Gruppen zu je 2-4 Personen.
- Die Gruppen erledigen die folgenden Aufgabenstellungen und machen sich dazu schriftlich Notizen:
- Beschreibt ganz genau, was ihr auf dem Bild seht. Benennt dabei einzelne Elemente im Bild.
- Gebt wieder, welche Gefühle das Bild in euch hervorruft.
- Erklärt, was auf dem Foto dargestellt ist in eigenen Worten. Setzt dabei das Bild in Beziehung zu der Zeit, in der es entstanden ist.
(Je nach Vorwissen können die Schüler*innen im Internet zu den „Reibpartien“ suchen. Die Lehrperson kann auf diese Webseite verweisen.) - Nehmt Stellung zu den „Reibpartien“ und dem Foto. Bewertet das Vorgehen der Nationalsozialist*innen und umstehenden Bürger*innen.
- Anschließend werden die Ergebnisse der Gruppen mit der gesamten Klasse verglichen und besprochen. Die Lehrperson ergänzt und kontextualisiert gegebenenfalls.
- Im nächsten Schritt diskutiert die Klasse gemeinsam mit der Lehrperson über mögliche Gründe, weshalb dieses Foto angefertigt worden sein könnte.
Die Klasse diskutiert zudem die Rollen von Täter*innen und Zuschauer*innen im Hinblick auf ihre Verantwortung gegenüber den Opfern. Alle drei Gruppen sind in diesem Bild vertreten.
3. Rede Hitlers auf dem Heldenplatz
Kontext: Die Bilddokumente von Hitlers Rede auf dem Wiener Heldenplatz wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder diskutiert, auch in der zeitgeschichtlichen Forschung. Einerseits handelt es sich um Propagandafotos: die Perspektive auf die Menschenmassen auf dem Heldenplatz wurde bewusst eingenommen, um die Zustimmung der österreichischen Bevölkerung zu zeigen, daher sieht man Hitler auch von hinten. diese ursprüngliche propagandistische Verwendung wurde immer wieder als Argument für die Opferthese herangezogen: es handle sich um reine Propagandafotos. Seit dem Perspektivenwechsel in den 1980er Jahren gelten diese Fotos als Beweis für die Zustimmung des weitaus überwiegenden Teils der österreichischen Bevölkerung zum „Anschluss“ an Nazi-Deutschland.
Dieses Bild bezieht seine Wirkungsmacht aus der eindrucksvollen Perspektive. Menschenmassen, die auf eine Person ausgerichtet sind, erscheinen stark und entschlossen. Die nationalsozialistische Propaganda setzte auf diese Bildästhetik auch in anderen Fotografien, etwa bei Nürnberger Parteitagen.
- Die Schüler*innen betrachten das Bild und beantworten die Frage, wie dieses auf sie wirkt. Welche Gefühle entstehen bei diesem Foto? Welchen Eindruck erweckt das Bild?
- Die Klasse diskutiert anhand des Bildes, wie sich Menschen, die Teil dieser Menge waren, gefühlt haben könnten, als sie auf dem Heldenplatz waren und später, als sie das Bild sahen. Des Weiteren soll besprochen werden, wie es auf jene wirkte, die nicht Teil dieser Menge waren.
- Die ursprüngliche Bildbezeichnung dieses Fotos lautete: „Sehnsucht von Geschlechtern fand ihre Erfüllung: Österreich kam wieder heim zum Reich. Am Dienstag, dem 15. März 1938, sprach Adolf Hitler zum ersten Male von der Rampe der Wiener Hofburg zu seinem Volk und zur Welt. Dankbar konnte er die Erfüllung dieser grossen, ihm vom Schicksal auferlegten Aufgabe als vollzogen vor der Geschichte melden.“
- Die Schüler*innen analysieren die Wirkung und die Implikationen dieses Fototitels entweder in Kleingruppen oder gemeinsam mit der ganzen Klasse und der Lehrperson. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie wird der „Anschluss“ Österreichs an Deutschland dargestellt? Welche Einstellung schien der/die Autor*in der Bildbezeichnung zu haben?
- Welche Gefühle werden in dem kurzen Text angesprochen? Unterstreicht die entsprechenden Textstellen/Begriffe.
- Welche Rolle spielt hier das Schicksal? Was wird mit diesem Begriff impliziert? Beantworte dieselben Fragen für die Textstelle „seinem Volk“.
- Wurde diese Aufgabe in Kleingruppen erledigt, so muss anschließend eine Ergebnisbesprechung mit der gesamten Klasse erfolgen.
4. Rede Hitlers in Zeitung
Kontext: In der Rede auf dem Heldenplatz nahm Hitler explizit auf das Verbot der Vereinigung durch die Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg Bezug und proklamierte (feierlich verkünden) eine neue Rolle für Österreich als „jüngstes Bollwerk von Nation und Reich“ als Befestigung gegen den Osten. Darüber hinaus dankte er den – im Austrofaschismus in der Illegalität arbeitenden – Nationalsozialist*innen, die den reibungslosen „Anschluss“ ermöglichten. Er proklamierte vor der Geschichte den „Wiedereintritt [s]einer Heimat in das Deutsche Reich“. Die Rede wurde am darauffolgenden Tag in vielen Zeitungen abgedruckt, wie hier in der Volks-Zeitung, die seit dem 15. März 1938 das Hakenkreuz im Titel führte.
- In Kleingruppen vergleichen die Schüler*innen die Aufmacher (besonders prominent platzierter Artikel auf dem Titelblatt) und Designs verschiedener Zeitungen aus den Tagen vor und nach dem 12. März.
Hier wird eine Übersicht der Zeitungen vom 12. März 1938 gezeigt. Oben auf der Seite ist der grau hinterlegte Schriftzug „12. März 1938“ zu sehen. Durch einen Klick auf die Pfeile links oder rechts davon wird eine Übersicht zu den vorangegangenen bzw. nachfolgenden Tagen gezeigt. - Die Schüler*innen erledigen die folgenden Aufgabenstellungen in Kleingruppen:
- Beschreibt, welche Unterschiede dir zwischen den Ausgaben vor und nach dem 12. März auffallen. Konzentriert euch dabei auf die Aufmacher und das Design.
- Ordnet eure Beobachtungen in den Kontext der Gleichschaltung der Presse ein, die die Nationalsozialist*innen anstrebten.
- Recherchiert nach einem aktuellen politischen Ereignis im Internet (oder in Druckzeitungen, sofern die Schüler*innen/die Lehrperson diese im Vorfeld mitgenommen haben).
- Vergleicht verschiedene österreichische Zeitungen und ihre Darstellung des Ereignisses. Findet ihr verschiedene (positive/befürwortende, neutrale, negative/kritische) Darstellungen?
- Diskutiert, welche Rolle unterschiedliche Berichterstattung für die politische Meinungs- und Urteilsbildung haben.
- Die Ergebnisse werden anschließend mit der gesamten Klasse besprochen.
5. Entfernung der Grenzbalken
Kontext: Dieses Bild wurde für Propagandazwecke angefertigt und trug im originalen Zusammenhang die Beschreibung „Österreich: nach vollzogenem Anschluss wurden von österr. Grenzbeamten und ihren deutschen Kameraden die Grenzpfähle niedergelegt. 15.3.1938“. In den Wochenschauen aus dieser Zeit waren auch häufig bedeutungsstarke Bewegtbilder vom Durchstoßen und Überwinden bzw. Entfernen der Grenzanlagen zu sehen. Zwar waren viele dieser Szenen für die Kameras nachgestellt, doch waren sie mittels des nationalsozialistischen Narrativs vom Herstellen der Einheit, neuer Größe und Stärke für die weitere Festigung der Macht dienlich.
- Die Schüler*innen analysieren gemeinsam dieses Bild anhand der Aufgabenstellungen:
- Identifiziert die Akteure und deren Funktion (Österreicher assistiert Deutschen bei der Demontage).
- Welche Stimmung soll die Szene verbreiten?
- Wie sah der Alltag an diesem Ort vor und nach dem „Anschluss“ aus?
- Findet gemeinsam Bildmaterial zu anderen Orten und Zeiten, wo Grenzen entfernt wurden.
- Unter Beachtung der Tatsache, dass dieses Bild propagandistisch und nicht journalistisch zu Wege gebracht wurde: Wie unterscheiden sich Fotos von ähnlichen Szenen und wo liegen Gemeinsamkeiten?
Leitet davon ab: Durch welche Elemente der Bildsprache sollen die Betrachter*innen des Bildes berührt/angesprochen werden?
- Die Ergebnisse werden anschließend mit der gesamten Klasse verglichen und besprochen.
6. Briefmarke „Ein Volk – ein Reich – ein Führer – 10. April 1938“
Kontext: Diese Briefmarke wurde sowohl in Berlin als auch in Wien gedruckt und kam am 8. April 1938, zwei Tage vor der Volksabstimmung über den „Anschluss“, in Umlauf. Sie zeigt zwei Männer, die Schulter an Schulter gemeinsam die Hakenkreuzfahne tragen und führt die Formel „Ein Volk – ein Reich – ein Führer – 10. April 1938“. Die Briefmarke mit der Losung und der Nennung des Datums der Volksabstimmung im Vorhinein zeigt die vollständige Durchdringung aller öffentlicher und medialer Kommunikationsformen durch die neuen nationalsozialistischen Machthaben.
- Die Schüler*innen diskutieren gemeinsam das Motiv der Briefmarke:
- Was wird dargestellt?
Welche Bildsprache wird gewählt? - Unter der Annahme einer idealtypischen Selbstdarstellung: Wer und was wird repräsentiert bzw. nicht repräsentiert? (Nation, Geschlecht, Egalität, …)
- Was wird dargestellt?
7. Stimmzettel zur Volksabstimmung
Kontext: Diese Anleitung zur Stimmabgabe mit „Ja“ wurde im Rahmen der Propagandaoffensive zur Volksabstimmung veröffentlicht. Bereits der Stimmzettel selbst zeigt durch das zentral gesetzte und übergroße „Ja“ und das abseits kleine gesetzte „Nein“, dass es sich um keine Volksabstimmung unter den Bedingungen einer freien demokratischen Entscheidungsfindung handelt. Die Volksabstimmung sollte den Anschein der Demokratie wahren.
- Die Schüler*innen diskutieren über das Ende der Demokratie in Österreich mehrere Jahre vor dem „Anschluss“ und über Formen der Einschüchterung und politischen Bevormundung bis zu dieser Volksabstimmung.
- Die Schüler*innen diskutieren darüber hinaus über die Selbstverständlichkeit freier, gleicher und geheimer Wahlen in Österreich und unlautere Beeinflussung der freien Entscheidung der Wähler*innen.
8. 1. April 2000 (Film)
Kontext: Eines der wohl aufwendigsten Projekte der Selbstdarstellung Österreichs ist der Film „1. April 2000“ (veröffentlicht 1952), der im Auftrag der österreichischen Bundesregierung produziert wurde. Darin treten viele der damaligen österreichischen Filmstars auf. Die Österreicher*innen werden als liebenswürdiges und friedfertiges Volk darstellgestellt, das im Jahr 2000 noch immer von fremden Mächten besetzt ist. Die Weltgemeinschaft soll nun durch Folkloredarbietungen, Musikliebe, Gemütlichkeit und ähnliche Qualitäten vom harmlosen Charakter Österreichs überzeugt werden. Der Film endet mit einem Happy End: Österreich wird die Unabhängigkeit gewährt. In der Realität wurde die Unabhängigkeit durch den Staatsvertrag drei Jahre später 1955 wiederhergestellt.
- Die Lehrperson zeigt den Film (als DVD im Handel, in Bibliotheken zum Ausleihen und kostenlos über YouTube verfügbar).
- Die Klasse identifiziert gemeinsam die als österreichische Grundeigenschaften dargestellten Charakterzüge.
- Die Schüler*innen versuchen anschließend zu erarbeiten, wie diese Selbstdarstellung Österreichs und der österreichischen Politik (bzw. seiner Politiker*innen) im Film als Instrument im Streben der Republik Österreich nach Unabhängigkeit genutzt werden konnte.
- Wie versucht der Film von den NS-Verbrechen österreichischer Mittäter*innen abzulenken?
9. Waldheim-Affäre
Mit Protesten gegen den damaligen österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim hat die Debatte um Österreichs Vergangenheit und seine Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus in den 1980er Jahren die Öffentlichkeit erfasst. Waldheim war Angehöriger eines SA-Reiterkorps und des NS-Studentenbunds gewesen. Als Symbol des Protests diente, in Anspielung auf das Reiterkorps, ein hölzernes Pferd, das von Alfred Hrdlicka geschaffen wurde. Die umfassende Beschäftigung mit Österreichs Mitverantwortung an den Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus und dem Holocaust ging von diesen Protesten aus. Weitere Informationen zur Waldheim-Affäre hier.
- Waldheims Walzer
- Die Lehrperson zeigt den Schüler*innen den Film „Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann. Ein Sichtungslink kann beispielsweise über schulkino@filmladen.at bestellt werden.
- Während des Films kann dieser gestoppt werden, um bestimmte Aussagen und Begriffe zu erklären und gemeinsam zu reflektieren. Hierfür bietet sich beispielsweise Waldheims Zitat, nachdem er „nur seine Pflicht erfüllt“ hätte, an.
- Die Klasse recherchiert anschließend, welche Ereignisse, Aussagen und Skandale seit Waldheim zu öffentlichen Debatten um Österreichs Vergangenheit geführt haben. Die Ergebnisse werden anschließend präsentiert und diskutiert.
- Zeitzeug*innen-Interview
- Die Schüler*innen befragen als Hausaufgabe eine*n Zeitzeug*in (Großeltern, Nachbar*in, …), der/die die Waldheim-Affäre miterlebt hat.
- Die Ergebnisse können schriftlich, als Video, als Tonaufnahme oder durch eine kreative Methode (zum Beispiel Lapbook) präsentiert werden.
- Da Zeitzeug*innen-Aussagen subjektiv sein können und nicht als neutrale Darlegung historischer Ereignisse gesehen werden dürfen, gilt es, die Interviews mit der Klasse zu reflektieren. In dem Kontext kann es spannend sein, die verschiedenen Sichtweisen und Schilderungen miteinander zu vergleichen. Die einzelnen Interviews sollen nicht als repräsentativ verstanden werden.
- Weitere Didaktisierungen zum Film unter https://www.kinofenster.de/download/waldheims-walzer-fh.pdf
10. Austria Wochenschau (Film)
Quelle: Filmarchiv Austria
Die Präsenz von Bildern des Heldenplatz vom März 1938 zeigt sich auch in der Austria Wochenschau („Hallo Kino“) vom März 1988. Anlass dafür ist eine Gedenksitzung im Parlament und weitere Veranstaltungen zu den „Anschluss-Bedenktagen“ im März 1988. Wie intensiv und breit die Auseinandersetzung mit dem „Anschluss“ war, zeigt die Dichte an Veranstaltungen mit Zeitzeug*innen, Vertreter*innen ehemals verfolgter Gruppen und künstlerischer Aktivitäten, die sich nicht nur auf den März beschränkte, sondern im gesamten „Bedenkjahr 1938/88“ vorzufinden war.
- Die Schüler*innen diskutieren, wie – mit dem Wissen um die Ereignisse im März 1938 und dem Umgang mit ihnen seither – nun eine angemessene Gedenkveranstaltung aussehen könnte.
Dazu bilden die Schüler*innen Team zu drei bis vier Personen. Die Ergebnisse werden auf einer Mindmap festgehalten und anschließend mit der Klasse diskutiert. - Die Schüler*innen fertigen einen kurzen „Dokumentarfilm“ über die Gegenwart der Vergangenheit in ihrer Umgebung (Wohnort, Schule, soziales Umfeld) an.
- Der Arbeitsaufwand für wenige Minuten eines Dokumentarfilms dürfen nicht unterschätzt werden. Je nach genauer Aufgabenstellung, Vorerfahrung und Ressourcen der Schüler*innen sowie der Zeitvorgabe sind 3-5 Minuten genug.
- Als Vorarbeit recherchieren die Schüler*innen zu ihrem gewählten Ort. Dafür kann die Seite https://www.univie.ac.at/porem/maps/#Place/10/1823373,6143598/all/1933-2018 genutzt werden. Hier ist eine digitale Karte der Erinnerung zu finden (nur auf Englisch), in der alle NS-Erinnerungszeichen dokumentiert und kontextualisiert sind.
- Die Schüler*innen können zudem ermutigt werden, Nachbar*innen um ein Interview zu bitten oder Passant*innen zu fragen, ob ihnen das Erinnerungszeichen aufgefallen ist.
- Die Schüler*innen können auch selbst als Journalist*innen im Film auftreten und ihr Publikum über den historischen Kontext ihres gewählten Ortes aufklären.
- Die Filme werden anschließend mit der gesamten Klasse gesichtet und reflektiert.
Weiterführende Links
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands
Audio(visuelle) Quellen – geeignet für den Einsatz im Unterricht
Quellen
- Arbeitskreis gegen den Kärntner Konsens (2011): Friede, Freude, Deutscher Eintopf. Rechte Mythen, NS-Verharmlosung und antifaschistischer Protest. Mandelbaum Verlag, online unter: https://mandelbaum.at/docs/859457625.pdf [19.08.2021].
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur/Niederösterreichische Landesregierung, Ludwig Boltzmann-Institut (Hg.): „Österreich ist frei!“. Der österreichische Staatsvertrag 1955, online unter: https://www.univie.ac.at/igl.geschichte/ss2005/Unterrichtsleitfaden.pdf [19.08.2021].
- Bundeszentrale für politische Bildung (2018): Vor 80 Jahren: Einmarsch der Wehrmacht in Österreich – Wie heute dort an den „Anschluss“ erinnert wird, 9. März 2018, online unter: https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/265958/anschluss-oesterreich [17.08.2021].
- erinnern.at (o.J.): 12. März 1938: Nationalsozialistische Machtergreifung – “Anschluss”, online unter: https://www.erinnern.at/gedenktage/12.-maerz-1938-nationalsozialistische-machtergreifung-anschluss [17.08.2021].
- Knight, Robert (2000): „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen“ Die Wortprotokolle der österreichischen Bundesregierung von 1945 bis 1952 über die Entschädigung der Juden. Böhlau Verlag.
- Konrad, Helmut (o.J.): Moskauer Deklaration, online unter: https://www.hdgoe.at/moskauer-deklaration [19.08.2021].
- Moscow Conference (1943): Joint Four-Nation Declaration, online unter: http://www.ibiblio.org/pha/policy/1943/431000a.html [17.08.2021].
- Müller, Julia (2014): Vergangenheitsbewältigung in Österreich. In: Österreichische Mediathek, online unter https://www.mediathek.at/unterrichtsmaterialien/vergangenheitsbewaeltigung-in-oesterreich/ [17.08.2021].
- Österreichische Mediathek (o.J.): NS-Propaganda – Volksabstimmung April 1938, online unter: https://www.mediathek.at/1938/der-anschluss/ns-propaganda-volksabstimmung-april-1938/ [19.08.2021].
- Österreichische UNESCO-Kommission (2014): Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye 1919, online unter: https://www.unesco.at/kommunikation/dokumentenerbe/memory-of-austria/verzeichnis/detail/article/friedensvertrag-von-saint-germain-en-laye-1919 [17.08.2021].
- Presse-Service Rathauskorrespondenz (2008): „Mahnmal gegen den Mythos des ersten Opfers“ am Mexikoplatz, online unter: https://www.wien.gv.at/presse/2008/04/10/mahnmal-gegen-den-mythos-des-ersten-opfers-am-mexikoplatz [19.08.2021].
- Raggam-Blesch, Michaela (o.J.): Anschlussprogrome, online unter: https://www.hdgoe.at/anschlussprogrome [19.08.2021].
- Rathkolb, Oliver (o.J.): Unabhängigkeitserklärung Österreichs und Gründung der 2. Republik, online unter: https://www.hdgoe.at/unabhaengigkeitserklaerung [19.08.2021].
- Republik Österreich Parlament (2021): 1945 – Wiederherstellung der Republik Österreich, online unter: https://www.parlament.gv.at/PERK/HIS/REP2/1945/ [19.08.2021].
- RIS (1945): Staatsgesetzblatt für die Republik Österreich, online unter: https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1945_1_0/1945_1_0.pdf [19.08.2021].
- Scheidl, Hans Werner (2011): Sinowatz: „Nur sein Pferd war bei der SA…“. In: Die Presse, online unter: https://www.diepresse.com/641277/sinowatz-nur-sein-pferd-war-bei-der-sa [19.08.2021].
- Uhl, Heidemarie (2001): Das „erste Opfer“. Der österreichische Opfermythos und seine Transformation in der Zweiten Republik. In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 30/1, online unter: https://webapp.uibk.ac.at/ojs/index.php/OEZP/article/view/1054/749 [19.08.2021].
- Uhl, Heidemarie (2003): Die Moskauer Deklaration und der Umgang Österreichs mit der „Opfer-These“, online unter: http://www.klahrgesellschaft.at/Referate/Uhl_2003.html [19.08.2021].
- Uhl, Heidemarie (2009): 1938 – 1988 – 2008. Gedenkjahre und die Logik medialer Aufmerksamkeit. In: medien & zeit 1, Jg. 24, online unter: https://medienundzeit.at/wp-content/uploads/2015/04/MZ_2009-01.pdf [19.08.2021].
- Wien Geschichte Wiki (2018): Anschlussbewegung, online unter: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Anschlussbewegung [17.08.2021].
- Wien Geschichte Wiki (2021a): Volksabstimmung zum Anschluss, online unter: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Volksabstimmung_zum_Anschluss [19.08.2021].
- Wien Geschichte Wiki (2021b): Mexikoplatz, online unter: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Mexikoplatz [19.08.2021].
- Wien ORF (2016): Das Pferd und die Waldheim-Affäre, 02.03.2016, online unter: https://wien.orf.at/v2/news/stories/2760295/ [19.08.2021].