geboren am 9. Januar 1959
Rigoberta Menchú kommt 1959 in Chimel, Guatemala als Maya-Indígena zur Welt und wächst während des guatemaltekischen Bürgerkriegs auf, was ihren späteren Einsatz für die Menschenrechte prägt. Von 1954 bis 1986 wird Guatemala beinahe durchgehend von Militärjuntas regiert.
In ihrer Jugend machte sie mit der Befreiungstheologie und der Frauenbewegung Bekanntschaft. Auch ihre Familie, die der linken Guerillabewegung nahe steht, das eigene Leben in Armut und schlechte Erfahrungen mit Privatmilizen und Großgrundbesitzern prägen die junge Frau.
1980 stirbt ihr Vater als in der besetzten spanischen Botschaft ein Brand gelegt wird. Bruder und Mutter werden gefangengenommen, gefoltert und umgebracht. Menchú ist im Komitee für Bauerneinheit aktiv und setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen ein.
1981 muss Menchú untertauchen und nach Mexiko ins Exil fliehen, ist aber im Ausland weiterhin friedlich aber vehement für die Menschenrechte, vor allem der indigenen Bevölkerung und der Landarbeiter, im Einsatz und wurde oft als eine Art Vermittlerin zwischen zwei Kulturen (der „indigenen“ und der „weißen“) gesehen. Im Exil gründet sie mit anderen die Vereinte Vertretung der guatemaltekischen Opposition und tritt kurz darauf erstmals vor der UN-Menschenrechtskommission in Erscheinung, um auf die Missstände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen.
Für ihr Engagement erhielt Rigoberta Menchú zahlreiche Preise. So wurde ihr unter anderem 1992 – als damals 33-Jährige und damit jüngster Preisträgerin – der Friedensnobelpreis verliehen. Rigoberta Menchú bekleidet unterschiedliche Ämter bei den Vereinten Nationen und der UNESCO.
Quellen
- Bieber, Horst (1992): Unbeugsame Streiterin. In: Zeit Online, 23. Oktober 1992. www.zeit.de/1992/44/unbeugsame-streiterin (12.04.2021).
- Schweers, Andrea (o.J.): Rigoberta Menchú. Biografie. www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/rigoberta-menchu/ (12.04.2021).
Weiterführende Literatur
- Burgos, Elisabeth (1984): Rigoberta Menchú. Leben in Guatemala. Bornheim-Merten: Lamuv.
- Melach, Anna (2010): … wie aber führt man Frieden? Menschen, die die Welt verändern. Innsbruck/Wien: Tyrolia.
- Schiffer, Rosalie (2011): „Yo soy maya“: Identität in ausgewählten Reden und Texten Rigoberta Menchús. Diplomarbeit, Universität Wien.
- Rößler, Maren (2004): Ringen um Vielfalt in der Einheit: Rigoberta Menchú und das „movimiento maya“ in Guatemala. Leipzig: Universitätsverlag.