Bei der fachdidaktischen Diagnostik steht die Beobachtung der Lernfortschritte von Schüler*innen im Mittelpunkt. Zu unterscheiden ist eine solche Lernstandserhebung (Diagnose) von einer Leistungsbeurteilung – auch den Lernenden gegenüber.
Um eine solche Diagnose durchführen zu können, muss sich die Lehrperson intensiv mit den Denkweisen der Lernenden auseinandersetzen und unterschiedliche Aspekte des Lernprozesses mit einbeziehen. Von Bedeutung für eine gelungene Diagnostik sind klar definierte Beobachtungsbereiche, zum Beispiel: „Inwiefern kann der*die Schüler*in wahrnehmen, welche Motivationen und Zielsetzungen einzelnen politischen Manifestationen zugrunde liegen?“. Die ausreichende Kenntnis der unterschiedlichen Kompetenzniveaus der politischen Bildung ist hierfür eine wichtige Voraussetzung.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen sollen im Anschluss geeignete Arbeitsmittel und Organisationsstrukturen des Unterrichts herausgearbeitet werden. So dient die Diagnose als Basis für individuelle Förderung und einen Unterricht, der die Voraussetzungen der einzelnen Lernenden berücksichtigt. Gleichzeitig kann die Diagnose Ausgangspunkt für Feedback an die Schüler*innen abseits der Ziffernnoten sein.