Im Zusammenhang mit Demokratie meint deliberativ, dass durch Beratschlagung gemeinsame, möglichst konsensuale Entscheidungen getroffen werden. Dieser Partizipationsprozess fordert von den Teilnehmer*innen neben Zeit auch Sachkenntnis, rhetorische Fähigkeiten und selbstbewusstes Auftreten.
„Das bessere Argument und nicht die Mehrheitsabstimmung soll die Entscheidungen prägen und zu besseren Entschlüssen führen, weil – im Idealfall – alle Argumente gegeneinander abgewogen werden und eine Einigung auf die »beste« Lösung möglich ist. Das Konzept … basiert [auf] der Diskurstheorie des Sozialphilosophen Jürgen Habermas (* 18.6.1929; »Theorie des kommunikativen Handelns«, 1981). Die Beratungen sollen laut der Theorie geprägt sein durch: Austausch von Argumenten, Inklusion und Öffentlichkeit. [Es sollen nicht] Mehrheitsentscheidungen und politische Macht [eine Rolle spielen], sondern der diskursive Austausch von Argumenten“ (Bundeszentrale für politische Bildung, 2020).
Quellen: Jörke, Dirk: Die Versprechen der Demokratie und die Grenzen der Deliberation, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft. 20. Jahrgang, Heft 3–4/2012, S. 269–290, hier S. 274ff, unter: www.zpol.nomos.de/fileadmin/zpol/doc/Aufsatz_ZPol_10_3-4.pdf; https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/176777/deliberation (Stand 14.03.2022)