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Blended Learning

Die Kombination von analog und digital

Blended Learning bezeichnet die bewusste Kombination von digitalen und analogen Methoden und kommt bei unterschiedlichen Altersstufen und Kontexten zum Einsatz. Wo es von Vorteil ist, wird auf traditionelle, präsenzabhängige Methoden zurückgegriffen. In anderen Bereichen wird auf selbstgesteuertes, digitales Lernen gesetzt, um Individualisierung zu ermöglichen, an die Lebenswelten der Lernenden anzuknüpfen und eine höhere Motivation zu erreichen. Voraussetzungen für einen gelungenen Einsatz des Blended Learnings sind offene und kooperative Lernformen (z.B. Gruppenarbeiten, eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten, Portfolioarbeit, etc.) (Berger/Kühberger 2008: 64).

Ein großer Vorteil des Blended Learnings ist die Orts- und Zeitunabhängigkeit der digitalen Unterrichtssequenzen sowie deren Individualisierungsmöglichkeiten. Lernende können sich Videos öfters bzw. in ihrer eigenen Geschwindigkeit ansehen und sich unterschiedlich viel Zeit für Arbeitsaufträge, weiterführende Recherche oder Ähnliches nehmen. Die Kombination mit Präsenzphasen stellt sicher, dass Verständnisschwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden können, dass auch für sozialen Kontakt genügend Raum bleibt und dass die Kommunikation ganzheitlich ist.

Für die Gestaltung der Onlinephasen besteht eine Vielzahl an Möglichkeiten. Der Einsatz von (selbst produzierten) Lernvideos, Online-Fragebögen oder Diskussionsforen sind nur einige Beispiele hierfür. Um die Onlinephasen gut begleiten zu können, eignen sich Lernplattformen, auf denen Lernmaterialien, Kommunikationsmöglichkeiten wie Chats oder Foren, Organisationswerkzeuge wie Kalender oder Stundenpläne und Abgabemöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Ausgangspunkte der Planung von Blended Learning sollten immer die angestrebten Kompetenzen der Politischen Bildung sein.

Blended Learning lässt sich mit verschiedenen Unterrichtsmethoden und Lernformaten kombinieren. Bei der Unterrichtsmethode Flipped Classroom beispielsweise findet die Aneignung neuer Lerninhalte zu Hause statt und gemeinsame Präsenzphasen werden dann für Diskussionen, Fragenbeantwortung und Vertiefung genutzt. Für die individuellen Inputphasen dieser Methode eignen sich Onlineangebote und somit die bewusste Kombination von digital und analog, wie sie beim Blended Learning stattfindet, ganz besonders. Auch MOOCs (Massive Open Online Courses), also frei zugängliche Onlinekurse, können von den Vorteilen des Blended Learnings profitieren, indem der Einsatz des MOOC durch Präsenzworkshops unterstützt wird.

Weiterführende Links

Politische Bildung und das Internet – Optionen des Blended Learnings
Hier wird eine ausführliche Beschreibung des Blended Learnings inklusive Unterrichtsbeispielen zur Verfügung gestellt.

DeMOOCs
In Kooperation mit dem Verband Österreichischer Volkshochschulen wurde ein MOOC (Massive Open Online Course) für die demokratiepolitische Erwachsenenbildung entwickelt, das von jedem Ort und zu jeder Zeit besucht werden kann. Mittels zehn, in sich abgeschlossenen, Modulen kann das Verständnis für Demokratie, Politik und Gesellschaft vertieft werden, um durch dieses Wissen die Möglichkeit der aktiven Teilnahme am politischen System zu haben.

Mentimeter
Um Meinungen, Vorwissen etc. der Lernenden zu erheben und in Echtzeit zu visualisieren, kann eine Lehrperson nach vorheriger Registrierung das Online-Tool Mentimeter nützen. Dazu eignet sich beispielsweise die Funktion zum Erstellen einer Wordcloud.

Quellen

  • Berger, Claudia/Kühberger, Christoph (2008): Politische Bildung und das Internet – Optionen des blended learning. In: Forum Politische Bildung (Hg.): Kompetenzorientierte Politische Bildung. Informationen zur Politischen Bildung, H. 29, S. 64-68.