Station 2

Demokratisierung in Europa 1918–1933

Die rechte Seite des Plakats ist dem Frauenwahlrecht gewidmet – hier findest du noch mehr dazu:

Das Frauenwahlrecht

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das allgemeine und gleiche Frauenwahlrecht in vielen Ländern eingeführt: 1918 in Österreich, Deutschland, Polen, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Großbritannien (bis 1928 allerdings mit Einschränkungen), 1919 in den Niederlanden und Luxemburg, 1920 in der Tschechoslowakei, 1931 in Spanien.

Das Wahlrecht war aber keine „Belohnung“ für die Leistungen der Frauen während des Krieges (oft hatten sie neue Aufgaben bzw. Berufe übernommen, da viele Männer als Soldaten eingerückt waren). In den politischen Parteien waren noch immer Zweifel verbreitet, die Situation nach Kriegsende stellte aber die Bedingungen her, um die schon lange existierende Forderung umzusetzen.

 

 

Die Frauenbewegung

Die Frauenbewegung wendet sich gegen die Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen. Im deutschen Sprachraum ist häufig von erster (19. und frühes 20. Jahrhundert – Hauptziel war dabei das Frauenwahlrecht) und neuer Frauenbewegung (seit den 1960er Jahren) die Rede.

Frauen wurden im 19. Jahrhundert mehr und mehr auf die Sphäre des Häuslichen und Privaten beschränkt, ihnen wurde abgesprochen, die Voraussetzungen für politische Betätigung zu besitzen. Dagegen wendeten sich Frauenrechtlerinnen vehement.

Im Demokratie MOOC – Demokratiepolitische Bildung im Internet (DeMOOC) werden daher einige wichtige Proponentinnen der Frauenbewegung vorgestellt.

Woodrow Wilson (1856–1924)

Woodrow Wilson, 1919
Wikimedia Commons

Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson formulierte 1918 in seinem 14-Punkte-Programm Grundsätze für die Nachkriegsordnung Europas.

Punkt 10 hält fest, dass die Völker der österreichisch-ungarischen Monarchie über ihre zukünftige Entwicklung frei entscheiden sollen. Diese Forderung bestärkte sie darin, selbständige Staaten zu gründen.

Räterepublik

Béla Kun, um 1922
Wikimedia Commons

Eine von Arbeiter- und Soldatenräten geführte Regierung, politisch weiter links als die Sozialdemokratie. In Ungarn gab es von März bis August 1919 eine Räterepublik unter Belá Kun, in München von April bis Mai 1919. In Österreich stieß die Rätebewegung in den ersten Monaten nach Ende des Kriegs auf wenig Zustimmung aus der Bevölkerung. Auf russisch heißt Rat „Sowjet“ – Sowjetunion bedeutet also Räteunion.

Wie sieht die Landkarte Mitteleuropas heute aus? Welche Ereignisse haben Änderungen herbeigeführt?