Woher stammen die Daten für die Onlineausstellung?
Die Onlineausstellung gibt einen Überblick über die Friedensmodelle und die verschiedenen Zugänge zu Friedensarbeit, die in der Vergabe des Friedensnobelpreises seit seiner Stiftung 1901 erkennbar werden. Zur Erarbeitung dieser Friedenskonzeptionen wurden für jedes Jahr der Preisvergabe systematisch Daten erhoben.
Einerseits wurden die offiziellen Begründungen des Norwegischen Nobelkomitees dafür, warum eine Person oder Organisation ausgezeichnet wurde, analysiert, um die Argumentation des Nobelkomitees und dessen Vorstellungen von Friedensarbeit herausarbeiten zu können.
Ebenso wurden die Dankesreden der Preisträger*innen analysiert, um die Motivation für die jeweilige Friedensarbeit sowie das entsprechende Verständnis von Frieden der einzelnen Personen und Organisationen zu verdeutlichen. Die Informationen für die Steckbriefe und die Indikatoren der Suchfilter basieren auf diesen Originalquellen des Nobelkomitees.
Was bedeuten die einzelnen Indikatoren bei den Suchfiltern?
Die Suchfilter sollen eine systematische Suche nach bestimmten Indikatoren oder Informationen in den über hundert Jahren des Friedensnobelpreises ermöglichen.
Unter Wirkungsbereich wurden Kategorien für die zehn wichtigsten inhaltlichen Wirkungsbereiche der Friedensnobelpreisträger*innen eingerichtet: Abrüstung, Entwicklung, Humanitäre Hilfe, Menschenrechte, Politik/Diplomatie, Umwelt, Verhandlungen, Versöhnung sowie Verrechtlichung der internationalen Beziehungen (aus staatlicher bzw. nichtstaatlicher Position). Dadurch wird ein Überblick über die thematischen Schwerpunkte der jeweiligen Friedensarbeit möglich.
Unter Formen der Friedensarbeit werden verschiedene Strategien oder Ansätze zur Friedensarbeit im jeweiligen Wirkungsbereich genannt: Friedensvertrag/-Konferenz bedeutet, dass jemand für den Abschluss eines konkreten Abkommens oder für eine konkrete, bedeutende Friedenskonferenz ausgezeichnet wurde; Meinungsbildung bedeutet, dass Aufklärungsarbeit und Beeinflussung der öffentlichen Meinung im Vordergrund standen; Organisation/Koordination meint, dass durch die Errichtung einer Organisation mit Strukturen, Regelungen und wichtigen Prinzipien eine effektive Friedensarbeit oder Konfliktbearbeitung ermöglicht oder erleichtert wurde; Politik bedeutet, dass jemand durch langfristige politische Arbeit zum Frieden beigetragen hat; Religion meint, dass die religiösen Prinzipien und Lehren einer Person oder Organisation die wesentliche Basis, Motivation und Anleitung für die Friedensarbeit darstellen; Wissenschaft schließlich verweist darauf, dass durch wissenschaftliche Erkenntnis und deren Nutzbarmachung für die Menschen zu einer friedlicheren Gesellschaft beigetragen wurde.
Die Kategorie Herkunft bezieht sich auf den Herkunftskontinent des Preisträgers oder der Preisträgerin bzw. auf den Sitz einer Organisation.
Wirkungsort wiederum bezieht sich auf den Ort, an dem die Friedensarbeit hauptsächlich wirksam wurde. Viele Preisträger*innen verstanden ihre Arbeit genuin international, also nicht auf einen bestimmten geografischen Raum beschränkt.
Geschlecht bezieht sich auf das Geschlecht der Preisträger*innen.
Die Kategorie Person/Organisation zeigt, wie viele Einzelpersonen oder Organisationen ausgezeichnet wurden.
Akteursebene bezieht sich darauf, ob jemand der staatlichen (z. B. Politiker*in) oder der nichtstaatlichen Sphäre (Zivilgesellschaft) zuzuordnen ist, bzw. genuin supranational arbeitet (bspw. die UNO und ihr nachgeordnete Organisationen).