Auf dieser Station findest du verschiedene Vorschläge, wie man die internationale Flüchtlingspolitik weiterentwickeln könnte. Die EU-Staaten vertreten sehr unterschiedliche wirtschaftliche und politische Interessen, weshalb es bisher zu keiner Einigung gekommen ist.
Resettlement (Aufteilung) von Flüchtlingen durch UNHCR
Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) führt Asylverfahren in Flüchtlingslagern außerhalb Europas durch. Anerkannte Flüchtlinge werden auf EU-Staaten aufgeteilt.
Rückübernahmeabkommen
Die EU schließt Abkommen mit Herkunftsländern von Flüchtlingen ab, damit diese ihre Bürger*innen wieder zurücknehmen, wenn sie kein Asyl bekommen. So können Menschen mit einem negativen Bescheid abgeschoben werden.
Humanitäres Visum
Durch eine legale Einreisemöglichkeit in die EU (z.B. Asylantrag in einer Botschaft) sollen Flüchtlingstragödien an den EU-Außengrenzen verhindert und das Geschäft mit der irregulären Migration (Schlepperei) bekämpft werden. Wenn kein Asyl gewährt wird, können die Menschen wieder ausgewiesen werden.
Abschottung – Grenzschutz verbessern
Illegalisierte Migration wird effizienter bekämpft, Frontex-Operationen werden ausgeweitet und die Grenzen der EU besser geschützt. Nachbarstaaten werden beim Grenzschutz unterstützt.
Solidarische Wirtschaftspolitik
Fluchtgründe sollen abgebaut werden, indem die Wirtschaft in den Herkunftsländern gestärkt wird, z.B. können sie ihre Waren zollfrei in die EU exportieren, dürfen ihre eigenen Märkte aber vor billigen EU-Importen schützen.
EU-weiter Verteilungsschlüssel für Asylwerber*innen
Eine Quote für die Zuteilung von Asylwerber*innen auf die EU-Mitgliedsstaaten wird erarbeitet. Diese berücksichtigt Faktoren wie die Größe des Staates, Wirtschaftsleistung (BIP), Bevölkerungsanteil sowie die nationale Arbeitslosenquote. Dadurch haben im Verhältnis alle EU-Staaten gleich viele Asylwerber*innen zu versorgen.
Arbeitsaufgabe
Überlegt in der Gruppe, welche Staaten oder Institutionen die jeweiligen Vorschläge umsetzen könnten?
Quellen
- Bendel, Petra (2017): EU-Flüchtlingspolitik in der Krise.