Didaktische Hinweise

Grundlegendes Ziel Politischer Bildung ist die Vermittlung politischer Kompetenzen, die es Schüler*innen ermöglichen, als mündige, d.h. informierte und engagierte, Bürger*innen an politischen Entscheidungsfindungen und Entscheidungen mitzuwirken. Um dieses Ziel in die Realität umsetzen zu können, muss die Politische Bildung versuchen, Schüler*innen für Politik zu interessieren und zu aktivieren. Politische Entscheidungen und deren Auswirkungen betreffen alle Menschen. Dieses Faktum sollte Schüler*innen in der Politischen Bildung vermittelt werden – und darüber hinaus als Motivationsfaktor dienen, damit sich Schüler*innen mit begründetem Interesse ein fundiertes Wissen über Politik aneignen. Damit wäre eine grundlegende Voraussetzung für das Funktionieren von Demokratie erfüllt: politisch informierte und interessierte mündige Bürger*innen.

Das Lernmodul umfasst fünf Unterrichtssequenzen und richtet sich an Schüler*innen der 7. Klasse AHS. Entsprechend der Schwerpunktsetzung des Unterrichts und des Interesses der Lehrpersonen und Schüler*innen können manche Sequenzen intensiver als andere behandelt werden – und so der Fokus auf die Vermittlung politischer Sachkompetenz oder politischer Handlungskompetenz gelegt werden.

Der Einstieg in das Thema erfolgt mittels einer Reflexion, in der sich die Schüler*innen ihr Verständnis von Demokratie bewusst machen. Ihre eigenen Vorstellungen werden mit Aussagen anderer Schüler*innen kontrastiert. Gemeinsam ergibt dies ein facettenreiches Bild von verschiedenen Vorstellungen von Demokratie und bildet die Basis für die vertiefende Beschäftigung mit dem Thema in den weiteren Unterrichtssequenzen.

In weiterer Folge erarbeiten und vertiefen die Schüler*innen in den einzelnen Unterrichtssequenzen mittels internetbasierter Arbeitsaufträge (Webquests) ihr Wissen über Demokratie im Allgemeinen und über verschiedene Demokratiemodelle, über Voraussetzungen für demokratische Systeme und über Qualitätskriterien für demokratische Systeme. Die Ergebnisse der Ausarbeitungen könnten beispielsweise anhand einer Simple-Show präsentiert werden. In all diesen Sequenzen werden die Schüler*innen angeregt, persönlich Position zu beziehen und individuelle Wertungen vorzunehmen und zu begründen. In einer letzten Unterrichtssequenz beschäftigen sich die Schüler*innen im Zuge einer Diskussion mit Möglichkeiten zur politischen Partizipation (siehe auch das Lernmodul Neue soziale Bewegungen).

Zielgruppe des Lernmoduls „Demokratiemodelle“: Sekundarstufe II, AHS, 7. Klasse

Lehrplanbezug des Lernmoduls „Demokratiemodelle“:

Das Lernmodul knüpft am Lehrplan Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung für die AHS Oberstufe in folgenden Punkten an:

  • 7. Klasse (AHS Oberstufe) – 6. Semester – Kompetenzmodul 6: politisches Alltagsverständnis – die verschiedenen Dimensionen und Ebenen von Politik, Formen und Grundwerte der Demokratie und der Menschenrechte, Frauen- und Gleichstellungspolitik, Motivationen und Möglichkeiten politischer Beteiligungs-, Entscheidungs- und Konfliktlösungsprozesse

Lernziel des Lernmoduls „Demokratiemodelle“:

Entsprechend der im Lehrplan genannten didaktischen Grundsätze zielt das Lernmodul auf die Vertiefung der politischen Sachkompetenz ab. Schüler*innen erfahren mehr über Demokratie im Allgemeinen (Auf welchen Voraussetzungen bauen demokratische Systeme auf?) und über verschiedene Formen von Demokratie (Demokratiemodelle). Sie erarbeiten sich bzw. erhalten Informationen, die sie befähigen sollen, die Qualität von Demokratie zu beurteilen und damit Demokratien von undemokratischen Systemen zu unterscheiden. Auf Basis dieses Wissens werden die Schüler*innen angeregt, ihre Erwartungen gegenüber demokratischer Politik zu formulieren und zu reflektieren. Es soll den Schüler*innen bewusst werden, in welcher Form sie an politischen Entscheidungen partizipieren bzw. politische Prozesse mitgestalten können. Dies zielt auf die Erweiterung der politischen Handlungskompetenz der Schüler*innen.