Wissenslandkarte
Als Abschlussübung bietet sich eine Wissenslandkarte oder Concept Map an, die das komplexe Themenfeld Fake News noch einmal übersichtlich und in seiner Vernetzung darstellt. Die Schüler*innen sollen dabei folgende und weitere selbstgewählte Begriffe mit Pfeilen und Grafiken in Beziehung zueinander setzen:
Fake News; Filterblase; Geschäftsmodell von Google, Facebook und Co; Aufregungspotenzial; politische Einflussnahme; Werbung im Internet; Qualitätskriterien für Websites; Merkmale von unseriösem Journalismus; Maßnahmen gegen die Desinformation
Expert*innendiskussion: Was tun gegen Fake News?
Zum Abschluss könnte etwa eine Expert*innendiskussion bzw. Podiumsdiskussion organisiert werden, die nach Möglichkeiten im Kampf gegen Fake News sucht. Hierbei sind viele Varianten denkbar: Etwa debattieren die Schüler*innen auf dem Stand ihrer bisherigen Erfahrung, oder aber sie nehmen gezielt bestimmte Rollen (Vereine für digitale Zivilcourage, Facebook-, YouTube- oder Twitter-Vertreter*in, Vertreter*in des Innenministeriums etc.) ein. Im Laufe der Corona-Pandemie und der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2020, wurden von Facebook und Twitter aufgrund der zahlreichen Falschmeldungen Faktenchecks durchgeführt, um getätigte Aussagen auf Richtigkeit zu überprüfen.
Einige Maßnahmenideen könnten sein:
- Meldungen können durch den Button „Falschmeldung“ als solche gekennzeichnet werden.
- Engere Zusammenarbeit mit Journalist*innen, Behörden und generell mehr Mitarbeiter*innen zur Qualitätssicherung der Beiträge. Werden Beiträge etwa auffallend häufig als unseriös gemeldet, könnten sie an Journalist*innen vermittelt werden. Facebook könnte anschließend einen Warnhinweis bei dem Beitrag anbringen.
- Der Faktencheck könnte sich überhaupt als Geschäftsmodell etablieren, indem Unternehmen diese Form der Dienstleistung zur Verfügung stellen. Traditionelle Medien, die ohnehin mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen, könnten hier ihre Kernkompetenz einbringen.
- Eine Lösung könnte eine verstärkte Automatisierung im Kampf gegen Fake News sein: Algorithmen analysieren Texte nach qualitativer Argumentation.
- Offen ist auch die Frage, ob nicht die Verursacher*innen von Falschmeldungen zur Verantwortung gezogen werden können: Von der Account-Sperrung bis hin zu Geldbußen gibt es eine breite Palette von Handlungsoptionen.
- Auch wäre es möglich, dass der Staat sich stärker einbringt: Desinformationskampagnen können Wahlkämpfe manipulieren und sind daher von innenpolitischer Brisanz.
Weiterführende Fragen: Zwischen Zensur und Meinungsfreiheit
Über das hier Behandelte hinausgehend können folgende Fragen erörtert werden:
- Darf/soll/muss man alles sagen?
- Sollen offensichtliche Falschmeldungen gelöscht werden oder sollen sie bleiben? Wo endet der Kampf gegen Falschmeldungen, wo fangen Zensurmaßnahmen an?
- Die Schüler*innen sollen zur folgenden Aussage von Mark Zuckerberg Stellung nehmen: „Eine Menge davon, was Leute als Fake News bezeichnen, sind einfach nur Meinungen, mit denen sie nicht einverstanden sind.“ (vgl. diepresse.com)