Die Beschäftigung mit dem Thema Social Media und Politik zeigt, dass die Verknüpfungen zwischen diesen beiden Bereichen nicht nur zahlreich, sondern auch inhaltlich komplex sind. Da das Thema brandaktuell ist, hat die Forschung auch noch nicht alle Aspekte vollständig ergründet. Weitgehend offen bleiben z. B. die Fragen,
- ob Filterblasen sich tatsächlich so drastisch auswirken, wie Eli Pariser postuliert,
- ob durch Social Media nur ohnehin sympathisierende Wähler*innen mobilisiert oder etwa durch Dirty Campaigning oder False Flag-Aktionen wie im Fall der Silberstein-Seiten auch Wechselwähler*innen gewonnen werden können,
- ob Wahlkämpfe durch Social Media auch von außen – wie im Fall der USA durch Russland – manipuliert werden können oder bereits manipuliert worden sind,
- welche Gegenmaßnahmen getroffen werden können, um die negativen Aspekte der Verknüpfung von Social Media und Politik auszugleichen.
Um möglichst viele der besprochenen und erarbeiteten Aspekte zum Thema zu dokumentieren, bietet sich an, eine Mind Map oder eine – vom Prinzip her anspruchsvollere – Concept Map zu erstellen. In ersterer werden die Verzweigungen des Themas durch dickere oder dünnere Äste zu Schlüsselbegriffen (in Form von Über- und Unterbegriffen) veranschaulicht, während letztere stärker hierarchisch aufgebaut ist und die Beziehungen zwischen den einzelnen Schlüsselbegriffen explizit benennt. Die Mind Map eignet sich also besonders gut, um das Thema in seiner Breite darzustellen, während die Concept Map mehr in die Tiefe geht und auf Teilaspekte fokussiert, indem Prozesse in ihrer Wirkweise dargestellt werden (z. B. die Mechanismen der Filterblase oder das Zusammenwirken zwischen dem Cost-per-Click-Prinzip und kontroversen Postings bspw. auf Online-Zeitungsportalen). Für alle diese Aktivitäten eignen sich die Begriffe aus der Tabu-Übung.
Schließlich sollte darauf geachtet werden, dass nicht nur die Schattenseiten von Social Media im politischen Kontext thematisiert, sondern auch Positivbeispiele präsentiert werden. Diese lassen sich in verschiedensten bottom-up- bzw. Grass Roots-Initiativen weltweit, aber auch in Österreich finden (siehe untenstehende Liste). Diese Initiativen wiederum können Schüler*innen als Ausgangspunkt nehmen, um selbst Strategien zu entwickeln, soziale Netzwerke im politischen Bereich nicht asozial und destruktiv, sondern tatsächlich sozial und konstruktiv einzusetzen.
Jugendliche mit Videos gegen Islamismus. Der sogenannte Islamische Staat wirbt im Internet um Anhänger und versucht, Jugendliche zu radikalisieren. Neun junge Muslime aus Wien versuchen, mit Videos auf sozialen Plattformen gegenzusteuern.
Sammlung von Gerüchten gegen Asylsuchende, die widerlegt werden konnten (in Form einer Landkarte)
Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Internetmissbrauch, Internetbetrug und Falschmeldungen bzw. Fakes entgegenzuwirken und zu bekämpfen
#unibrennt-Proteste
Arabischer Frühling
Bürgerbeteiligungsplattformen
Respekt.net – Crowdfunding für eine bessere Gesellschaft