Projektbeschreibung
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wurden vom Demokratiezentrum Wien insgesamt 28 Stundenplanungen erstellt. Inhaltlich stellt der Grundsatzerlass „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ den zentralen Referenzrahmen für die Gestaltung der Lern- und Unterrichtsmaterialien dar. Von diesen Stundenplanungen wurden 12 für die Primarstufe und 16 für die Sekundarstufe I gestaltet.
Bei der Erstellung und Finalisierung einzelner Stundenbilder wurden externe wissenschaftliche Expert*innen zur Begutachtung herangezogen und eine Pilotierung der Unterrichtsbeispiele mit Feedbackschleife durchgeführt.
Grundsatzerlass „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“
Der Erlass des Bildungsministeriums aus dem Jahr 2018 bietet einen Orientierungsrahmen, wie das übergreifende Thema „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ in den verschiedenen Handlungsebenen des schulischen Lehrens und Lernens behandelt werden kann. Die Auseinandersetzng mit diesem Thema soll dazu beitragen, einen professionellen und reflektierten Umgang mit der Dimension des Geschlechts in der von heterogenen Lebenswelten geprägten Schule zu entwickeln, auf Grundlage des verfassungsmäßig verankerten Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsauftrags. Es erinnert staatliche Einrichtungen an ihre Verpflichtung, durch geeignete Maßnahmen die Gleichstellung der Geschlechter im Bildungsbereich zu fördern, was unter anderem durch den Abbau von kulturell tradierten Geschlechterstereotypen und patriarchalen Rollenzuweisungen geschehen soll. Öffentliche Schulen sollen demnach für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit bieten, sich innerhalb eines neutralen Rahmens über alle Facetten von patriarchalen Rollennormierungen und geschlechterbezogenen Ungleichbehandlungen auszutauschen.
Weitere Informationen über den Grundsatzerlass finden Sie hier.
Informationen zur Verwendung der Unterrichtsbeispiele
- Die Unterrichtsbeispiele bieten sich aufgrund ihrer fachlichen Nähe besonders für Unterrichtsgegenstände wie „Deutsch“, „Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung“ oder „Geographie und Wirtschaftskunde“ sowie den Sachunterricht an. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Verwendung der Stundenbilder auf diese Unterrichtsfächer begrenzt ist; sie können in allen Fächern bzw. auch für fächerübergreifenden Unterricht herangezogen werden.
- Bei der Verwendung der Unterrichtsbeispiele dürfen und sollen die Lehrpersonen die Stundenplanungen an die Bedürfnisse und Kenntnisse ihrer Schüler*innen anpassen.
- Die Thematik „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ wurde in den neuen Lehrplänen für die Volksschulen, Mittelschulen und allgemeinbildenden höheren Schulen (Sekundarstufe I) als übergreifendes Thema im Allgemeinen Teil des Lehrplans mit Kompetenzzielen für die 4. und 8. Schulstufe definiert. Hier finden Sie die Verordnung des BMBWF über die Lehrpläne, hier weitere Informationen zu Gleichstellung und Diversität.
Unterrichtsbeispiele
Download: Primarstufe: Bausteine meiner Identität
Zielsetzung: Die Kinder beschäftigen sich in dieser Unterrichtseinheit mit ihrer eigenen Identität. Dabei wird einerseits thematisiert, welche Bausteine zur eigenen Identität beitragen und dass sich die individuelle Identität stets aus mehreren Facetten und vielen Bestandteilen zusammensetzt. Andererseits wird reflektiert, nach welchen Identitätsbausteinen wir im Alltag beurteilt werden und welche Identitätsbausteine für andere besonders stark sichtbar sind. Dabei steht vor allem der Identitätsbaustein Geschlecht/Gender im Vordergrund. Die Kinder beschäftigen sich zeichnerisch mit diesem Thema und setzen sich so mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden auseinander. So sollen Vorurteile abgebaut werden.
Weiterführende Links:
- Zentrum polis/Bundesministerium für Bildung (BMB) (2016): Geschlechtssensible Kinder- und Jugendbücher mit Fokus Gewaltprävention, S. 22–23.
Download: Primarstufe: Kinderbuchanalyse zum Thema Geschlecht
Zielsetzung: Die Schulkinder analysieren die bildlichen Darstellungen in ihren eigenen Kinderbüchern hinsichtlich geschlechterstereotyper Darstellungen. Die Unterrichtseinheit soll dazu beitragen, tradierte Rollenzuweisungen abzubauen. Gesellschaftliche Bilder von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung, Bezugssysteme und Handlungsspielräume der Schulkinder. Die Schulkinder werden darin gefördert, geschlechterbezogene Stereotype und Rollennormen in Kinderbüchern zu erkennen und den Einfluss von Stereotypen zu reflektieren.
Weiterführende Links:
- IMST – Innovationen machen Schulen Top, Gender Netzwerk (2017): Gender_Diversität Handreichung 2017: Diagnoseinstrumente zur Gender- und Diversitätskompetenten Unterrichtsreflexion.
- Zentrum polis/Bundesministerium für Bildung (BMB) (2016): Geschlechtssensible Kinder- und Jugendbücher mit Fokus Gewaltprävention, S. 22–23.
Download: Primarstufe: Rollenklischees – Eine Entscheidungsgeschichte
Zielsetzung: Den Schulkindern werden die Begriffe „Vorurteile“ und „Rollenklischee“ erklärt. Im Anschluss sollen die Schulkinder eine Entscheidungsgeschichte zum Thema Geschlechterstereotype bearbeiten. In dieser Entscheidungsgeschichte haben die Kinder die Möglichkeit, jeweils zwischen zwei Optionen zu wählen. Die Übung soll dabei helfen, patriarchale Rollenzuweisungen zu erkennen und fair und vorurteilsfrei miteinander umzugehen. Durch die anschließende Reflexion werden die Kinder darin bestärkt, auch eigene Sozialisationserfahrungen zu reflektieren und gegen Rollennormen einzustehen.
Download: Primarstufe: Rollenklischees – Eine Entscheidungsgeschichte selbst erfinden
Zielsetzung: Die Schulkinder erarbeiten in Kleingruppen kurze Entscheidungsgeschichten. In diesen Geschichten wird ein Kind mit einem Rollenklischee konfrontiert. Bei dieser Konfrontation sollen in jeder Geschichte drei Möglichkeiten gegeben werden, wie das Kind reagieren kann. Durch das eigenständige Erarbeiten erhalten die Kinder die Möglichkeit, die eigenen milieu- und geschlechterbezogenen Sozialisationserfahrungen zu reflektieren. Die Kinder können sich so mit dem Einfluss von Rollennormen und geschlechterspezifischen Erwartungshaltungen auseinanderzusetzen.
Download: Primarstufe: Gleichberechtigung – Gesetze-Memory und Reflexion
Zielsetzung: Den Schulkindern wird erklärt, was Gesetze sind und was unter den Wörtern Rechte, Gerechtigkeit und Gleichbehandlung verstanden wird. Im Anschluss spielen die Schulkinder in Zweiergruppen ein Memory zu diesem Thema. Dabei werden verschiedene rechtliche Verankerungen des Gleichheitsprinzips vorgestellt. Diese Übung soll dabei helfen, zu verstehen, dass in Österreich alle die gleichen Rechte haben, unabhängig von Geschlecht und Gender. Sie soll außerdem dazu anregen, eine Bereitschaft zu entwickeln, sich im Alltag für Chancengleichheit und Gleichstellung einzusetzen und sich klar gegen Diskriminierung zu positionieren.
Weiterführende Links:
- Demokratiezentrum Wien: Themenmodul: Frauenperspektiven in der Politik.
- Demokratiezentrum Wien: Zahlen und Fakten: Frauen in Entscheidungspositionen.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): Frauenrechte.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2019): Kinderrechte.
Download: Primarstufe: Wichtige Schritte auf dem Weg zur Gleichberechtigung
Zielsetzung: Die Schulkinder bekommen ein Infoblatt mit einer Timeline zu wichtigen Errungenschaften im Bereich der Gleichstellung und der Frauenrechte. Anschließend wird ein Quiz (analog oder digital) zu diesem Thema gespielt. Als Abschluss überlegen die Schulkinder anhand von Reflexionsfragen, ob all diese Errungenschaften wirklich immer in der Realität umgesetzt werden oder ob ihnen aktuelle Beispiele einfallen, wo es eine Differenz zwischen Soll- und Ist-Zustand gibt. Diese Unterrichtseinheit soll den Schulkindern grundsätzliches Wissen über die Errungenschaften im Bereich der Geschlechtergleichstellung und der Frauenrechte vermitteln und sie für gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse sensibilisieren. Sie werden darin unterstützt zu erkennen, welche Bedingungsfaktoren für Geschlechterungleichheiten sowohl historisch als auch gegenwärtig vorherrschend sind.
Weiterführende Links:
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 1 – Pionierinnen der Frauenbewegung.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 2 – Pionierinnen in der Politik.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Geschlechterverhältnisse im internationalen Vergleich.
- Themenmodul Demokratieentwicklung: Frauenwahlrecht.
- Themenmodul Gedenktage online: Internationaler Frauentag (jährlich am 08. März).
- Timeline: Frauen in der Politik und institutionelle Frauenpolitik.
- Diendorfer, Gertraud/Usaty, Simon (Hg.): Working Paper 3 des Demokratiezentrum Wien (2018): Geschlechtergeschichte und Geschlechterpolitik. Alte und neue Herausforderungen.
Folgende Materialien können für die weitere Vertiefung und Behandlung im Unterricht hilfreich sein (letzter Onlinezugriff am 10.06.2022):
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (2019). Wichtige Meilensteine und Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung im österreichischen Bildungswesen.
- Österreichischer Integrationsfonds (2022): Heimat großer Töchter. 35 Frauen, die Österreich geprägt haben.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): Frauenrechte.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2015): polis aktuell: Re-Traditionalisierung in der Geschlechterfrage? Facetten und Herausforderung.
Download: Primarstufe: Vorurteile – Theater spielen
Zielsetzung: Die Lernenden werden in Kleingruppen eingeteilt. Sie bekommen (durch einen Zufallsgenerator) eine ganz kurze Ausgangsgeschichte zugeteilt. In jeder Kurzgeschichte wird eine Situation beschrieben, in der ein Kind mit einem Vorurteil konfrontiert wird. Die Kleingruppen überlegen sich, wie auf diese geschlechterbezogene Erwartungshaltung reagiert werden kann, und erfinden einen kurzen Sketch. Diese Sketches werden anschließend vor der Klasse aufgeführt. Diese Unterrichtseinheit soll die Kinder darin bestärken, vorurteilsfrei miteinander zu kommunizieren und Rollenklischees in Alltagssituationen ansprechen. Geschlechterstereotype Zuweisungen sollen so überwunden werden, das Eintreten im Alltag für Chancengleichheit und Gleichstellung wird gefördert.
Download: Primarstufe: Kampf für die Gleichberechtigung – Wichtige Personen
Zielsetzung: Zu Beginn bekommen die Lernenden einen Input zu Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit. Dabei liegt der Fokus auf Frauenbewegung/en und dem Kampf um Gleichberechtigung. Im Anschluss recherchieren die Lernenden in Kleingruppen (unter anderem online) zu wichtigen Persönlichkeiten in diesem Bereich. Ziel ist es, dass die Lernenden nach Abschluss dieser Einheit grundlegendes Wissen zu Personen besitzen, die sich für Geschlechtergleichstellung eingesetzt haben. Die Einheit soll im besten Fall dazu motivieren, sich selbst im Alltag für Chancengleichheit und Gleichstellung zu engagieren.
Weiterführende Links:
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 1 – Pionierinnen der Frauenbewegung.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 2 – Pionierinnen in der Politik.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Geschlechterverhältnisse im internationalen Vergleich.
- Themenmodul Demokratieentwicklung: Frauenwahlrecht.
- Themenmodul Gedenktage online: Internationaler Frauentag (jährlich am 08. März).
- Timeline: Frauen in der Politik und institutionelle Frauenpolitik.
- Diendorfer, Gertraud/Usaty, Simon (Hg.): Working Paper 3 des Demokratiezentrum Wien (2018): Geschlechtergeschichte und Geschlechterpolitik. Alte und neue Herausforderungen.
Folgende Materialien können für die weitere Vertiefung und Behandlung im Unterricht hilfreich sein (letzter Onlinezugriff am 10.06.2022):
- Österreichischer Integrationsfonds (2022): Heimat großer Töchter. 35 Frauen, die Österreich geprägt haben.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2015): polis aktuell: Re-Traditionalisierung in der
Download: Primarstufe: Moderne Männlichkeit:en – Kein Platz für Rollenklischees
Zielsetzung: Die Schulkinder setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit dem Thema Geschlechterrollen und Männlichkeit/en auseinander. Dabei werden kulturell tradierte Geschlechterstereotype und patriarchale Rollenzuweisungen thematisiert und hinterfragt sowie über eigene Erfahrungen reflektiert. Sie beschäftigen sich durch gemeinsame Diskussion und zeichnerisch mit der Thematik. So soll die Sensibilisierung für geschlechter- und rollenspezifische Erwartungshaltungen gefördert und diesbezügliche Reflexionsprozesse angestoßen werden. Außerdem soll die Entwicklung eines differenzierten Denkens jenseits bipolarer, verengter Geschlechterbilder unterstützt werden. Die Unterrichtseinheit soll dazu beitragen, geschlechterstereotype Zuweisungen und Festschreibungen abzubauen.
Weiterführende Links:
- Website: Poika – Verein zur Förderung gendersensibler Bubenarbeit in Unterricht und Erziehung.
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 7f: „Warum Bubenarbeit?“ [Beitrag von Philipp Leeb].
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2019): Schulische Bubenarbeit.
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2021): Moderne Männlichkeit. Der österreichische Boys’ Day.
- BMBWF (Hg.) (2011): Stark! Aber wie? Methodensammlung und Arbeitsunterlagen zur Jungenarbeit mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention.
- Methodensammlung: Boys in Care. Methodensammlung mit dem Fokus der Erweiterung der Berufsorientierung von Jungen* für soziale, erzieherische oder pflegerische Berufe.
Download: Primarstufe: Gewalt gegen Frauen
Zielsetzung: Die Schulkinder setzen sich zu Beginn mit unterschiedlichen Formen von Gewalt auseinander. Der Fokus liegt dabei auf geschlechtsspezifischen Gewaltausprägungen, darüber hinaus werden besonders stark betroffene Personengruppen thematisiert. Die Schulkinder werden darin bestärkt, zwischen verschiedenen Arten von Gewalt zu unterscheiden, diese als Gewalt zu erkennen und geschlechtsspezifische Gewalt als Problemfeld im Bereich der Gleichstellung einzuordnen. Sie arbeiten handlungsorientiert, indem Anlaufstellen und Handlungsoptionen zur Hilfesuche aufgezeigt werden. Die Schulkinder sollen so dazu befähigt werden, geschlechtsbezogene Gewalt zu erkennen, eigene Grenzen zu setzen und die Bereitschaft zu entwickeln, sich im Alltag für Gleichstellung und gegen geschlechterbezogene Ungleichbehandlungen einzusetzen.
Weiterführende Links:
- Demokratiezentrum Wien: Gewalt gegen Frauen.
- Saric, Emina: Zwangsheirat als traditionsbedingte Gewalt im Namen der „Ehre“. In: Geschlechtergeschichte und Geschlechterpolitik – Alte und neue Herausforderungen.
- Stadt Wien Frauenservice (2019): Mädchen haben Rechte. Kenn dich aus! Von der Arbeit bis zur Wohnung (Broschüre).
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): polis aktuell (Nr. 9, 2021): Tatort Familie. Gewalt gegen Frauen und Kinder.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2010, akt. 2016): Polis aktuell (Nr. 2 2019): Weibliche Genitalverstümmelung. FGM – Female Genital Mutilation.
- BMBWF (2021): Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“. Basiswissen und Herausforderungen für die Schulen.
- Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) (Hg.) (2020): Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen. Ein Leitfaden für Multiplikator/innen.
- Datenbank von Anlaufstellen für von Gewalt Betroffene sowie weiterführende Informationen zum Thema.
Download: Primarstufe: Aktuelle Felder der Benachteiligung – Berufe und Gender Pay Gap (Activity)
Zielsetzung: Die Schulkinder setzen sich zu Beginn auf zeichnerische Art und Weise mit ihren eigenen, individuellen Berufswünschen auseinander. Anschließend wird im Klassenverband auf spielerische Art und Weise die Grundlage für eine Reflexion zu geschlechtsspezifischen Erwartungshaltungen bei der Berufswahl ermöglicht. Die Klasse erhält die Möglichkeit, darüber zu reflektieren, was weibliche und männliche Berufsbezeichnungen für Auswirkungen auf individuelle und gesellschaftliche Vorstellungen haben und mit welchen Formen der Ungleichbehandlung dies verknüpft ist. Des Weiteren erhalten die Schulkinder Informationen zum Gender Pay Gap. Die Kinder sollen darin bestärkt werden, Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln. Außerdem sollen sie darin gefördert werden, reflektierte Entscheidungen bezüglich der eigenen Berufs- und Lebensplanung, ungeachtet geschlechtsspezifischer Erwartungshaltungen, zu treffen. Dadurch sollen die Lebens- und Berufsperspektiven junger Menschen verbessert werden.
Weiterführende Links:
- Themenmodul des Demokratiezentrum Wien (2022): Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten: Am Arbeitsmarkt.
- ibobb (ein Angebot des BMBWF) (2022): „Geschlechtssensible Berufsorientierung“.
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechter- gerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 15f. (Der geteilte Arbeitsmarkt).
- Methodensammlung: Boys in Care. Methodensammlung mit dem Fokus der Erweiterung der Berufsorientierung von Jungen* für soziale, erzieherische oder pflegerische Berufe
Download: Primarstufe: Eigene Erfahrungen mit Geschlechterstereotypen – Wahr oder falsch?
Zielsetzung: Die Schulkinder werden über eine gemeinsame Leseübung mit einer Kurzgeschichte und anschließenden wahr/falsch-Aussagen an das Thema Geschlechtsstereotype und geschlechtsspezifische Erwartungshaltungen herangeführt. Darauf aufbauend überlegen sich die Lernenden einige Aussagen zu ihren eigenen Erfahrungen bzw. ihrem eigenen Leben, die mit Geschlechterstereotypen zu tun haben: Zwei davon sind frei erfunden, eine Aussage ist hingegen wahr. Diese Unterrichtsplanung verfolgt das Ziel, für geschlechtsspezifische Erwartungshaltungen zu sensibilisieren und die Kinder darin zu bestärken, davon unabhängig Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln.
Weiterführende Links:
- Krisova, Dagmar/Polanka, Lenka (Hg.) (2020): Wege zu einer geschlechtersensiblen Bildung. Ein Handbuch für die Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen, S. 22 (Wahr oder falsch?).
Download: Sekundarstufe: Historische Meilensteine auf dem Weg zur Gleichstellung
Zielsetzung: Die Jugendlichen setzen sich mit wesentlichen historischen Errungenschaften in der Geschichte der Gleichberechtigung auseinander. Geschlechterverhältnisse und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen sollen durch die historische Beleuchtung als veränderbar und gestaltbar verstanden werden. Ein historischer Längsschnitt bietet den Rahmen für die individuelle Orientierung in der Entwicklung gesellschaftspolitischer Fragen. Den Jugendlichen soll so verdeutlicht werden, dass sie selbst auch Einfluss auf gegenwärtige Geschlechterverhältnisse haben. Weiterführende Stundenbilder ermöglichen die Einbettung in die individuelle Lebenswelt der Jugendlichen sowie die Ausgestaltung möglicher Zukunftsszenarien in diesem Kontext.
Weiterführende Links:
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 1 – Pionierinnen der Frauenbewegung.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 2 – Pionierinnen in der Politik.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten.
- Zentrum polis Politik lernen in der Schule (Hg.) (2021): Frauenrechte.
- Bildungsministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung: Wichtige Meilensteine und Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung im österreichischen Bildungswesen.
- Genderatlas schule: Pionierinnen – Vorkämpferinnen und Wegbereiterinnen für die Gleichstellung der Frauen.
Download: Sekundarstufe: Geschlechterstereotype – Say it like you Meme it
Zielsetzung: Die Jugendlichen erhalten eine Erklärung, was unter dem Begriff „Geschlechterstereotype“ zu verstehen ist. Dieser Begriff wird anschließend mit eigenen Erfahrungen aus der alltäglichen Lebenswelt verknüpft. Die Jugendlichen sammeln Beispiele für Geschlechterstereotype, mit denen sie selbst konfrontiert waren und sind. Darauf aufbauend werden Memes und GIFs als Antwort auf diese Geschlechterstereotype kreiert. Durch einen spielerischen und kreativen Zugang wird das Eintreten gegen Geschlechterstereotypen trainiert und eine reflexive Auseinandersetzung angestoßen. Die Unterrichtseinheit soll dabei helfen, geschlechterstereotype Zuweisungen und Festschreibungen zu überwinden und die Bereitschaft zur Zivilcourage zu unterstützen.
Weiterführende Links:
- Mach es gleich! Eine Lehr- und Lernmappe für Theorie und Praxis zum Thema Gender& Schule.
- Krisova, Dagmar/Polanka, Lenka (Hg.) (2020): Wege zu einer geschlechtersensiblen Bildung. Ein Handbuch für die Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte.
- IMST – Innovationen machen Schulen Top, Gender Netzwerk (2017): Gender_Diversität Handreichung 2017: Diagnoseinstrumente zur Gender- und Diversitätskompetenten Unterrichtsreflexion.
- IMST – Innovationen machen Schulen Top, Gender Netzwerk (2018): Gender_Diversität Handreichung 2018: Gender- und Diversitätskompetentes Handeln im Unterricht.
Download: Sekundarstufe: Homophobie und Zivilcourage – Eine Geschichte
Zielsetzung: Die Jugendlichen setzen sich, begleitet durch eine Geschichte, mit den Themen Diskriminierung, Geschlechterstereotype, Homophobie und Zivilcourage auseinander. Durch das Einnehmen einer bestimmten Rolle aus der Geschichte wird das aktive Handeln geübt und mögliche Reaktionen reflektiert. So soll ein differenziertes Denken jenseits verengter Geschlechterbilder gefördert werden. Ziel ist ein präventives Wirken gegen Homophobie. Durch das Einnehmen von verschiedenen Rollen können auch eigene Bewertungsmuster, Vorurteile, Normen und Werte reflektiert werden.
Weiterführende Links:
- EU Projekt Schoolmates: Bullying bekämpfen. Eine Anleitung für Anti-Bullying-Workshops in der Schule.
Zielsetzung: Diese Unterrichtseinheit baut auf dem Stundenbild „Historische Meilensteine auf dem Weg zur Gleichberechtigung“ auf. Die Jugendlichen stellen durch eine reflektierende Auseinandersetzung einen Bezug zu individuellen Lebenswelten her. Dabei sehen und erkennen sie auch, dass Geschlechterverhältnisse und soziale Rollen veränderbar und nicht determiniert sind. Außerdem wird der Perspektivenwechsel gefördert.
Weiterführende Links:
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 1 – Pionierinnen der Frauenbewegung.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 2 – Pionierinnen in der Politik.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten.
- Zentrum polis Politik lernen in der Schule (Hg.) (2021): Frauenrechte.
- Bildungsministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung: Wichtige Meilensteine und Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung im österreichischen Bildungswesen.
- Genderatlas schule: Pionierinnen – Vorkämpferinnen und Wegbereiterinnen für die Gleichstellung der Frauen.
Download: Sekundarstufe: Historische Meilensteine auf dem Weg zur Gleichstellung – Zukunftsvisionen
Zielsetzung: Die Lernenden nutzen das erarbeitete Wissen über die Geschlechterverhältnisse der Vergangenheit als Grundlage für eine Reflexion über mögliche Zukunftsperspektiven. Im Laufe der Einheit sollen sie nicht nur aktuelle Bedingungsfaktoren für Geschlechterungleichheit identifizieren können, sondern auch Zukunftsvisionen formulieren. Die Lernenden sollen dadurch erkennen, dass soziale Rollen nicht determiniert, sondern veränderbar sind. Auch die Bereitschaft, sich für Gleichstellung einzusetzen, soll so gefördert werden.
Weiterführende Links:
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 1 – Pionierinnen der Frauenbewegung.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 2 – Pionierinnen in der Politik.
- Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten.
- Zentrum polis Politik lernen in der Schule (Hg.) (2021): Frauenrechte.
- Bildungsministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung: Wichtige Meilensteine und Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung im österreichischen Bildungswesen.
- Genderatlas schule: Pionierinnen – Vorkämpferinnen und Wegbereiterinnen für die Gleichstellung der Frauen.
- Unterrichtsbild zum Thema „Karenz und Karriere“: Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 32ff.
- Unterrichtsbild zum Thema „Landsmännin und Putzfrauer?“: Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 35ff.
- Unterrichtsbild zum Thema „Gerechtigkeit aus Geschlechterperspektive?“: Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 54ff.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schul (2015): polis aktuell: Re-Traditionalisierung in der Geschlechterfrage? Facetten und Herausforderung.
Download: Sekundarstufe_Geschlechterstereotype – Schulbuchanalyse
Zielsetzung: Die Lernenden analysieren in der Unterrichtseinheit ihre eigenen Schulbücher mithilfe eines Online-Leitfadens hinsichtlich tradierter Geschlechterstereotypen und patriarchaler Rollenzuweisungen. Das soll dazu beitragen, dass die Lernenden einerseits im alltäglichen Leben und in der Schule vermittelte Rollenbilder und -normen kritisch hinterfragen. Andererseits soll die Klasse im differenzierten Denken jenseits binärer, verengter Geschlechterbilder gestärkt werden. Die geschlechterbezogenen Stereotype und Rollennormen können sowohl auf bildlicher als auch auf textlicher Ebene untersucht werden (je nach gewähltem Schulbuch und Zeitressourcen).
Weiterführende Links:
- IMST – Innovationen machen Schulen Top, Gender Netzwerk (2017): Gender_Diversität Handreichung 2017: Diagnoseinstrumente zur Gender- und Diversitätskompetenten Unterrichtsreflexion.
- BMUK (2012): Leitfaden zur Darstellung von Frauen und Männern in Unterrichtsmitteln.
Download: Sekundarstufe: Frauenrechte, Traditionen und Religionen im Konflikt
Zielsetzung: Die Jugendlichen setzen sich mit Frauenrechten sowie geschlechtsspezifischer Rollennormen und Erwartungshaltungen im Kontext der fünf Weltreligionen auseinander. Fokus liegt auf dem Verständnis, dass kulturelle Traditionen oder Religion nicht als Argument für Ungleichbehandlung benutzt werden können bzw. um Gleichstellung infrage zu stellen. Vor dem Hintergrund einer pluralistischen, von religiöser, kultureller und sozialer Vielfalt geprägten Gesellschaft sollen die Lernenden in ihrer individuellen Selbstbestimmung bestärkt werden.
Weiterführende Links:
- Stadt Wien Frauenservice (2019): Mädchen haben Rechte. Kenn dich aus! Von der Arbeit bis zur Wohnung (Broschüre).
- Seite des Bundeskanzleramts mit einem Überblick zu „Frauen- und Mädchenberatungseinrichtungen“ in den jeweiligen Bundesländern
- Melisa Erkurt (2018): Generation Haram
- Necla Kelek (2018): Das Kopftuch – nur ein Stück Stoff? Argumentationslinien in der aktuellen Debatte
- Burak Yilmaz (2018): Junge Männer als Akteure für Gleichberechtigung und gegen Gewalt im Namen der Ehre am Beispiel des Projekts HEROES
- Emina Saric (2018): Zwangsheirat als traditionsbedingte Gewalt im Namen der „Ehre“
Download: Sekundarstufe: Berufsorientierung und Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern
Zielsetzung: Die Lernenden führen im Vorfeld eine Umfrage zu den Themenbereichen geschlechtsspezifische Gehaltsunterscheide durch. In der Unterrichtsstunde werden die Ergebnisse der Umfrage in Kleingruppen verglichen und anschließend im Klassenverband besprochen. Abschließend orientieren sich die Jugendlichen mithilfe des Gehaltskompasses zu Einstiegsgehältern bei verschiedenen Lehrberufen. Die Übung soll strukturelle Geschlechterungleichheiten sichtbar machen und dazu anregen, sich damit auseinanderzusetzen und reflektierte Entscheidungen bezüglich der eigenen Berufs- und Lebensplanung zu treffen. So soll der Segregation in der Arbeitswelt entgegengewirkt und die Lebens- und Berufsperspektiven der Jugendlichen verbessert werden.
Weiterführende Links:
- Themenmodul des Demokratiezentrum Wien (2022): Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten: Frauen und Armut.
- Themenmodul des Demokratiezentrum Wien (2022): Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten: Am Arbeitsmarkt.
- Mach es gleich! Eine Lehr- und Lernmappe für Theorie und Praxis zum Thema Gender & Schule für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern ab 12 Jahren.
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 4f. (Gender und Schule), S. 15f. (Der geteilte Arbeitsmarkt) und S. 58f (Hat Armut ein Geschlecht?).
- Bundeskanzleramt (2022): „Einkommen und der Gender Pay Gap“.
- Bundeskanzleramt (2022): „Indikatoren-Übersicht: Geschlechtsspezifische Verdienstunter schiede – Indikatoren, Datenquellen und Entwicklung im Zeitvergleich“.
- Momentum Institut (2021): „Equal Pension Day: Frauenpensionen um fast 40 Prozent niedriger“.
- Momentum Institut (2020): „Equal Pay Day in 6 Grafiken: Ab heute werden Frauen für ihre Arbeit bezahlt“.
- TRAPEZ. Transparente Pensionsauskunft.
- Handbuch: Boys in care. Jungen* stärken bei der Wahl eines sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Berufs. Handbuch für pädagogische Fachkräfte die mit Jungen* arbeiten und Multiplikator*innen für geschlechterreflektierte Berufsorientierung.
- Hypatia – Toolkit für einen genderinklusiven MINT-Unterricht. Gender_Diversität Handreichung 2019.
Download: Sekundarstufe: „Männerarbeit?“ Geschlechterstereotype in der Berufswahl
Zielsetzung: Die Lernenden werden dazu angeregt, tradierte Geschlechterstereotypen und patriarchale Rollenzuweisungen, insbesondere mit Blick auf Männlichkeit/en, zu hinterfragen. Sie reflektieren deren Auswirkungen auch in Bezug auf die Berufswahl. Facetten patriarchaler Rollennormierungen und geschlechterbezogener Ungleichbehandlungen sollen in diesem Zusammenhang gemeinsam problematisiert werden. Die Lernenden bringen diese Inhalte mit Lebensentwürfen in ihrem persönlichen Umfeld in Zusammenhang. Anschließend wird im Lichte der vorangegangenen Reflexion über eigene Berufswünsche reflektiert. Denn Jugendliche haben ein Recht darauf, individuelle Berufs- und Lebenskonzepte zu verfolgen und auch ermuntert zu werden, neue Wege zu gehen.
Weiterführende Links:
- Website: Poika – Verein zur Förderung gendersensibler Bubenarbeit in Unterricht und Erziehung.
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2014): Gender Gleichstellung Geschlechtergerechtigkeit. Texte Unterrichtsbeispiele Projekte, S. 7f: „Warum Bubenarbeit?“ [Beitrag von Philipp Leeb].
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2019): Schulische Bubenarbeit.
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2021): Moderne Männlichkeit. Der österreichische Boys’ Day. Online abrufbar unter https://www.politik-lernen.at/pa_boysday
- BMBWF (Hg.) (2011): Stark! Aber wie? Methodensammlung und Arbeitsunterlagen zur Jungenarbeit mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention.
- Methodensammlung: Boys in Care. Methodensammlung mit dem Fokus der Erweiterung der Berufsorientierung von Jungen* für soziale, erzieherische oder pflegerische Berufe.
Download: Sekundarstufe: Gleichbehandlung und Gleichberechtigung – Millionenshow
Zielsetzung: Die Lernenden bekommen eine Einführung zum Thema Gleichbehandlung und Gleichberechtigung. Dabei werden auch die rechtlichen Verankerungen des Prinzips der gleichen Rechte thematisiert. Anschließend lesen sie einen Informationstext zum Thema und haben Zeit, sich diesen einzuprägen. Zum Abschluss spielen die Lernenden eine Online-„Millionenshow“ zu den Inhalten der Unterrichtsstunde. Die Übung soll dazu beitragen, sich kritisch mit Geschlechterverhältnissen auseinanderzusetzen und die rechtlichen Grundlagen der Gleichberechtigung benennen zu können. Der Klasse soll verdeutlicht werden, dass in den österreichischen Gesetzen der Grundsatz der Gleichberechtigung verankert ist.
Weiterführende Links:
- Demokratiezentrum Wien: Der UN-Menschenrechtsrat – Eine Konferenzsimulation
- Demokratiezentrum Wien: Themenmodul Demokratiedebatten: Verankerung der Menschenrechte auf internationaler Ebene
- Demokratiezentrum Wien: Entwicklung und Kodifizierung von Grund- und Menschenrechten (Timeline)
- Demokratiezentrum Wien: Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) (Onlinelexikon)
- Demokratiezentrum Wien: Lernmodul: Das politische System
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): Frauenrechte.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2019): Kinderrechte.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2018): Menschenrechte.
Download: Sekundarstufe: Geschlechtsbezogene Gewalt – Die Istanbul Konvention
Zielsetzung: Die Lernenden erhalten über ein Quiz einen Einblick zum Kontext der Istanbul Konvention. In Gruppenarbeit recherchieren sie anschließend zu der Konvention. Die Ergebnisse werden auf Plakaten festgehalten und präsentiert. Die Teilnehmenden erkennen die strukturelle Dimension von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, und wie Strategien dagegen in Österreich und international erarbeitet werden. So sollen sie befähigt werden zu erkennen, mit welchen Zielsetzungen in rechtlichen Grundlagen der Grundsatz der Gleichberechtigung verankert ist. Des Weiteren werden Gesetze gegen geschlechtsspezifische Gewalt als wesentliche Errungenschaften in der Gleichstellungspolitik eingeordnet.
Weiterführende Links:
- Demokratiezentrum Wien: Gewalt gegen Frauen
- Stadt Wien Frauenservice (2019): Mädchen haben Rechte. Kenn dich aus! Von der Arbeit bis zur Wohnung (Broschüre).
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): polis aktuell (Nr. 9, 2021): Tatort Familie. Gewalt gegen Frauen und Kinder.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2010, akt. 2016): Polis aktuell (Nr. 2 2019): Weibliche Genitalverstümmelung. FGM – Female Genital Mutilation.
- BMBWF (2021): Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“. Basiswissen und Herausforderungen für die Schulen.
- Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) (Hg.) (2020): Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen. Ein Leitfaden für Multiplikator/innen.
- Bundeskanzleramt: Istanbul Konvention.
- Bundeskanzleramt: Überblick zu „Frauen- und Mädchenberatungseinrichtungen“ in den jeweiligen Bundesländern
Download: Sekundarstufe: (Verschiedene Arten von) Gewalt gegen Frauen
Zielsetzung: Die Jugendlichen setzen sich mit unterschiedlichen Formen von Gewalt auseinander. Der Fokus liegt auf dem geschlechtsspezifischen Phänomen der Gewalt gegen Frauen. Ein Überblick der Situation in Österreich soll die Relevanz des Themas verdeutlichen. Die Jugendlichen erarbeiten das Thema handlungsorientiert, indem Anlaufstellen und Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Sie sollen so dazu befähigt werden, geschlechtsbezogene Gewalt zu erkennen, eigene Grenzen zu setzen und die Bereitschaft zu entwickeln, sich im Alltag für Gleichstellung und gegen geschlechterbezogene Ungleichbehandlungen einzusetzen.
Weiterführende Links:
- Demokratiezentrum Wien: Gewalt gegen Frauen
- Stadt Wien Frauenservice (2019): Mädchen haben Rechte. Kenn dich aus! Von der Arbeit bis zur Wohnung (Broschüre).
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): polis aktuell (Nr. 9, 2021): Tatort Familie. Gewalt gegen Frauen und Kinder.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2010, akt. 2016): Polis aktuell (Nr. 2 2019): Weibliche Genitalverstümmelung. FGM – Female Genital Mutilation.
- BMBWF (2021): Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“. Basiswissen und Herausforderungen für die Schulen.
- Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) (Hg.) (2020): Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen. Ein Leitfaden für Multiplikator/innen.
Download: Sekundarstufe: Historische Entwicklungen und gesellschaftliche Fakten – Ein Einschätzungsquiz
Zielsetzung: Die Lernenden machen ein Online-Quiz zu gesellschaftlichen Fakten und historischen Entwicklungen in Bezug auf Geschlechtergleichstellung. Die Unterrichtseinheit zielt darauf ab, altersadäquates Wissen zu Geschlechterverhältnissen in der Vergangenheit und Gegenwart aufzubauen und zu reflektieren. Durch die Kontextualisierung und Reflektion der Fragen werden die Lernenden dabei gefördert, Bedingungsfaktoren für Geschlechterungleichheiten und deren Veränderbarkeit zu identifizieren.
Weiterführende Links:
- Stadt Wien Frauenservice (2019): Mädchen haben Rechte. Kenn dich aus! Von der Arbeit bis zur Wohnung (Broschüre).
- BMBWF: Wichtige Meilensteine und Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung im Bildungswesen
- Österreichischer Integrationsfonds (2022): Heimat großer Töchter. 35 Frauen, die Österreich geprägt haben
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schul (2015): polis aktuell: Re-Traditionalisierung in der Geschlechterfrage? Facetten und Herausforderung.
- Genderatlas für die Schule
- Demokratiezentrum Wien: Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 1 – Pionierinnen der Frauenbewegung
- Demokratiezentrum Wien: Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Galerie 2 – Pionierinnen in der Politik
- Demokratiezentrum Wien: Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Lebensrealitäten
- Demokratiezentrum Wien: Themenmodul Frauenperspektiven in der Politik: Geschlechterverhältnisse im internationalen Vergleich
- Zentrum polis – Politik lernen in der Schule (Hg.) (2021): Moderne Männlichkeit. Der österreichische Boys´Day.
Download: Sekundarstufe: Eine geschlechter Welt – alternative Gesellschaftsordnungen und Wünsche der Lernenden
Zielsetzung: Die Lernenden entwerfen in Kleingruppen eine alternative Gesellschaftsordnung unter dem Motto „Geschlechtergerechte Welt“. Ein Leitfaden mit Reflexionsfragen dient als Hilfestellung. Anschließend gestalten sie für diese Gesellschaftsordnung eine Werbung, die am Ende der Unterrichtsstunde präsentiert wird. Diese Auseinandersetzung soll dazu beitragen, ein differenziertes Denken jenseits bipolarer, verengter Geschlechterbilder zu entwickeln und damit gegen Sexismus, Homophobie und Queer-Feindlichkeit zu wirken. Die Lernenden werden darin bestärkt, eigene Positionen in Bezug auf das Thema Gleichstellung zu argumentieren.
Download: Sekundarstufe: Bunte Familien
Zielsetzung: Die Lernenden werden spielerisch dazu angeregt, das heteronormative (Mutter-Vater-Kind) Familienbild zu hinterfragen und sich mit der Vielfalt an sexuellen Orientierungen und diesbezüglichen Lebens- und Familienentwürfen zu beschäftigen. Sie reflektieren in Gruppen über die Herausforderungen, mit denen Familienformen außerhalb des heteronormativen und binären Denkmusters in der Gesellschaft konfrontiert sind. Des Weiteren erhalten die Lernenden einen zusammenfassenden Input zu LGBTQIA+, der dabei hilft, die thematisierten Begriffe und Lebensentwürfe einzuordnen. So soll die Entwicklung von Offenheit gegenüber den Themen Geschlechtervielfalt und unterschiedlichen sexuellen Orientierungen gefördert werden. Tradierte Stereotypen sollen hinterfragt, ein differenziertes Denken jenseits binärer, verengter Geschlechterbilder unterstützt werden.
Weiterführende Links:
- EU Projekt Schoolmates: Bullying bekämpfen. Eine Anleitung für Anti-Bullying-Workshops in der Schule.
-
Rainbow Scouting Austria (2015): LGBT-Methodenheft, S. 90 („Familienspiel“).
Download: Sekundarstufe: Femizide – ein Ländervergleich
Zielsetzung: Die Jugendlichen setzen sich mit dem Thema Femizid als Ausprägung von geschlechterspezifischer Gewalt auseinander. Fokus liegt auf dem Vergleich von Femizid-Zahlen verschiedener Länder und deren struktureller Hintergründe. Die Jugendlichen sollen das Thema datengestützt und handlungsorientiert erarbeiten, indem Statistiken verglichen und Reflexionsfragen diskutiert werden. Strukturen geschlechterspezifischer Gewalt werden hinterfragt und die Zielsetzung der in Österreich geltenden gesetzlichen Verankerung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen thematisiert. Ein Verständnis dafür, dass kulturelle Traditionen oder Religion nicht als Rechtfertigung von Ungleichbehandlung benutzt werden können, wird vermittelt.
Weiterführende Links:
- Demokratiezentrum Wien: Gewalt gegen Frauen
- Stadt Wien Frauenservice (2019): Mädchen haben Rechte. Kenn dich aus! Von der Arbeit bis zur Wohnung (Broschüre).
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2021): polis aktuell (Nr. 9, 2021): Tatort Familie. Gewalt gegen Frauen und Kinder.
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule (Hg.) (2010, akt. 2016): Polis aktuell (Nr. 2 2019): Weibliche Genitalverstümmelung. FGM – Female Genital Mutilation.
- BMBWF (2021): Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“. Basiswissen und Herausforderungen für die Schulen
- Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) (Hg.) (2020): Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Handlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen. Ein Leitfaden für Multiplikator/innen.
- Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF): Zahlen und Daten – Gewalt an Frauen in Österreich
Quellen für die Begriffserklärungen
- Bublitz, Hannelore (2016): Geschlecht. In: Korte, Hermann / Schäfers, Bernhard (Hg.): Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie, 9. Auflage. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 101–125.
- Gildemeister, Regine (2021): Soziale Konstruktion von Geschlecht. „Doing gender“. In: Wilz, Sylvia Marlene (Hg.): Geschlechterdifferenzen – Geschlechterdifferenzierungen. Ein Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen und theoretische Positionen, 3. Auflage. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 171–204.
- Holland-Cunz, Barbara (2021): Geschlecht (sex and gender). In: Kirchhoff, Thomas (Hg.): Online Encyclopedia Philosophy of Nature / Online Lexikon Naturphilosophie. Online abrufbar unter https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/oepn/article/view/85090 (letzter Onlinezugriff am 07.08.2022).
- Pschyrembel Online. Online abrufbar unter https://www.pschyrembel.de/ (letzter Onlinezugriff am 06.08.2022).
- Siedenbiedel, Mirjam (2016): Selbstbestimmung über das eigene Geschlecht. Rechtliche Aspekte des Behandlungswunsches transsexueller Minderjähriger. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.
- UNHCR – Hoher UN-Flüchtlingskommissar: UNHCR Age, Gender and Diversity Policy. Online abrufbar unter https://www.unhcr.org/protection/women/4e7757449/unhcr-age-gender-diversity-policy-working-people-communities-equality-protection.html#1 (letzter Onlinezugriff am 06.08.2022).
- Weltgesundheitsorganisation [WHO]: Gender and health. Online abrufbar unter https://www.who.int/health-topics/gender#tab=tab_1 (letzter Onlinezugriff am 06.08.2022).