Um Ziele der Politischen Bildung wie Mündigkeit, politische Teilhabe und zivilgesellschaftliche Verantwortung zu erreichen, ist es von besonderer Bedeutung, mentale Voraussetzungen sowie bereits bestehende Vorstellungen und Erfahrungen der Lernenden mit einzubeziehen (vgl. Fischer/Lange 2016: 113). Bei dieser Form der Schüler*innenorientierung wird versucht, subjektive Lernvoraussetzungen zu berücksichtigen und dadurch individuelle Lernprozesse zu ermöglichen. Ein Beispiel hierfür sind unterschiedliche Arten der Partizipation von verschiedenen Generationen. Jüngere Generationen nutzen neuere und digitale Formen der Partizipation und meiden zunehmend traditionelle Beteiligungsformen wie Wahlen oder Mitgliedschaften in einer Partei (vgl. Fischer/Lange 2016: 115). Dies sollte in Bezug auf angestrebte Lernprozesse berücksichtigt werden.
Um Schüler*innenorientierung in der Praxis umzusetzen, eignet sich aktives Lernen. Beim aktiven Lernen durchlaufen Schüler*innen in Gruppen einen jeweils individuellen Prozess des Entdeckens, Verarbeitens und Anwendens von Informationen. Dadurch generieren die Beteiligten selbst Wissen, anstatt Wissen zu erhalten. Die Lehrperson wechselt in diesem Setting von Gruppenleiter*in zu Begleiter*in und Lernende übernehmen Verantwortung für das Unterrichtsgeschehen und dafür, was und wie sie lernen (vgl. Beutler/Lange 2012: 82).
Beispiele für Methoden des aktiven Lernens sind Rollenspiele und Simulationen, Diskussionsmethoden (z.B. Fishbowl, World-Café, etc.) und Methoden des gemeinschaftlichen Lernens wie Kollektives Zeichnen beispielsweise.