Dokumentarfilm selbst drehen

Funktion

→ Input / Erarbeitung
→ Produktion / Vertiefung
→ Wiederholung

Ablauf

Die Schüler*innen lernen, dass Geschichte immer konstruiert ist und durch Auffüllen von Lücken, dem Konstruieren eigener Narrative oder filmischen Entscheidungen (Montage, Schnitt, was wurde gefilmt, Musik, etc.) bestimmt wird. Geeignet sind hierfür beispielsweise Interviews.

Die Schüler*innen erhalten den Auftrag, einen kurzen Dokumentarfilm zu drehen (die Länge kann bspw. 2 oder auch 10 Minuten betragen – dies sollte vom Inhalt abhängig gemacht werden), dies entweder als HÜ oder während der Stunde innerhalb des Schulgebäudes. In den folgenden Stunden (oder als Projekt zu Hause) gerät Medienkritik in den Fokus: Wie kann das aufgenommene Material so aufbereitet werden, dass es die Zuseher*innen in eine bestimmte Richtung beeinflusst? Auf welche Arten kann das Material manipuliert werden? Besonders interessant wäre ein Vergleich verschiedener Aufbereitungen/Bearbeitungen desselben Videomaterials, um zu veranschaulichen, dass Aufnahmen in verschiedene Richtungen hin manipuliert werden können. Wenn die Bearbeitung über Musikunterlegung und Schnitt hinausgehen soll, bietet es sich an, mit einer Lehrperson für das Fach Informatik zusammenzuarbeiten. Bekannte Dokumentarfilme, die Authentizität vorspielen, doch nachweislich verfälschte Inhalte präsentieren, können als Realbeispiele dienen (z.B. Nanook der Eskimo).

Die medienkritische Auseinandersetzung, das Thema Authentizität und Verfälschung können auch im Deutsch-Unterricht behandelt werden. So bietet sich dieses Projekt auch im Zuge eines fächerübergreifenden Unterrichts an.