Denkmal der Republik

Das Denkmal der Republik (an der Wiener Ringstraße, nahe dem Parlament) wurde am zehnten Jahrestag der Gründung der Ersten Republik, am 12. November 1928, enthüllt. Das Denkmal auf einem dreistufigen Podest zeigt vor dem Hintergrund eines von drei Vierkantpfeilern getragenen Architravs die Porträtbüsten von drei führenden österreichischen Sozialdemokraten (von links nach rechts): Jakob Reumann (1853–1925, Wiener Bürgermeister von 1919 bis 1923), Victor Adler (1852–1918, „Gründungsvater“ der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, zuletzt Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten) und Ferdinand Hanusch (1866–1923, Staatssekretär für Soziale Fürsorge von 1918 bis 1920). Die Büsten wurden von den Bildhauern Franz Seifert, Anton Hanak und Carl Wollek geschaffen.

Denkmal der Republik, 1930
© ÖNB 139.194B

 

Verhüllung des Denkmals der Republik 1934

Nach dem Bürgerkrieg und dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei im Februar 1934 wurde das Denkmal der Republik von der austrofaschistischen Regierung mit Kruckenkreuzfahnen verhüllt und der mittlere Pfeiler mit einem Bild von Kanzler Engelbert Dollfuß versehen.

Mit Kruckenkreuzfahnen verhülltes Denkmal, Februar 1934
© ÖNB H 2437/8

 

Verbarrikadiertes Denkmal

In weiterer Folge wurde das Denkmal mit Holzplanken verbarrikadiert und schließlich ganz abgetragen.

Verbarrikadiertes Denkmal der Republik 1934
© ÖNB Sp 140

 

Abbau

Die Büsten der sozialdemokratischen Politiker Jakob Reumann, Victor Adler und Ferdinand Hanusch wurden entfernt und die Pfeiler vorübergehend mit Bildern von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, Heimwehrführer Ernst Rüdiger Starhemberg und Vizekanzler Major Emil Fey versehen. Noch 1934 wurde das Denkmal abgetragen und bis 1948 in der Wiener Stadionhalle gelagert.

Abbau des Denkmals der Republik 1934
© ÖNB Sp 147

 

Wiederrichtung 1948

Am 30. Jahrestag der Gründung der Republik wurde das Denkmal nach seiner Restaurierung und Wiederaufstellung feierlich enthüllt. Die zerstörte Hanusch-Büste wurde von Bildhauer Mario Petrucci „Frei nach Carl Wollek“ neugestaltet. Im April 1961 wurde das Denkmal durch einen Sprengstoffanschlag beschädigt.

Vizekanzler Schärf bei der Wiederenthüllung des Denkmals der Republik
© ÖNB OEGZ/B1/P4203