August 1964
Demonstration der FÖJ (Freie österreichische Jugend) vor der US-Botschaft anlässlich des beginnenden US-Bombardements auf Nordvietnam.
September 1964
Erster Versuch des VSM (Verband Sozialistischer Mittelschüler), die rechte Mehrheit im VSStÖ (Verband Sozialistischer Studenten Österreichs) zu brechen.
Februar 1965
Vietnam-Demonstrationen der FÖJ.
März 1965
Zwei konkurrierende Präsidien der Bundesorganisation des VSStÖ bilden sich.
29. März 1965
Demonstration der Österreichischen Widerstandsbewegung gegen den antisemitischen Universitätsprofessor Taras Borodajkewycz.
31. März 1965
Bei einer Demonstration gegen Borodajkewycz wird der KZ-Überlebende Ernst Kirchweger von einem Neonazi erschlagen.
27. Mai 1965
Die SPÖ setzt ein Schiedsgericht zur Klärung der Verhältnisse im VSStÖ ein.
29. November – 3. Dezember 1965
Die Linken erringen bei einer Urabstimmung im Wiener VSStÖ die Mehrheit.
6. März 1966
Die SPÖ erleidet bei den Nationalratswahlen eine empfindliche Niederlage
25. März: Erste Vietnam-Demonstration der sozialistischen Mittelschüler*innen und Studierenden.
20. April 1966
Die ÖVP bildet unter Kanzler Josef Klaus die erste Alleinregierung der Nachkriegsära.
17./18. September 1966
Der VSStÖ-Verbandstag nimmt scharf gegen die US-Politik in Vietnam Stellung; die Re-Ideologisierung der SPÖ wird offen angestrebt.
25. Jänner 1967
Kurzfristige Besetzung des Hörsaals 1 im Neuen Institutsgebäude aus Protest gegen das Verbot des Teach-ins über Vietnam durch den Akademischen Senat. Erfolge von RFS (Ring Freiheitlicher Studenten) und VSStÖ bei den Hochschülerschaftswahlen. Der dem Cartellverband (CV) nahestehende Wahlblock verliert die Mehrheit.
30. April 1967
Die Marschblöcke von VSStÖ und VSM ziehen nach dem traditionellen Fackelzug zur US-Botschaft (300). Erste Ausschlüsse aus dem VSStÖ. „Demonstrations“-Abkommen mit der SPÖ (Kundgebungen nur im Einvernehmen mit dem Parteivorstand).
3. Juli 1967
Der VSM, der die ausgeschlossenen VSStÖ-Mitglieder aufgenommen hat, wird von der SPÖ aus seinem Sekretariat delogiert.
3. Oktober 1967
Die Kommune Wien tritt erstmals als informelle Gruppe auf.
21./22. Oktober 1967
Der VSStÖ erzwingt in einer fünfundzwanzigstündigen Debatte einen Beschluss der Hochschülerschaft für eine Demonstration gegen den Bildungsnotstand und die erhöhten Studiengebühren.
29. November 1967
Aufgrund von Gerüchten über eine Verhaftung Rudi Dutschkes in Berlin wird eine Demonstration zur Botschaft der Bundesrepublik Deutschland (BRD) durchgeführt.
Anfang Dezember: Der Konflikt des VSStÖ mit dem SPÖ-Parteivorstand wegen des Bruchs des „Demonstrationsabkommens“ führt zu einer Subventionssperre.
Jänner 1968
Der VSStÖ erneuert das Demonstrationsabkommen mit dem Parteivorstand, die Subventionssperre wird aufgehoben.
10. Februar 1968
Polizeiaktion gegen Anti-Schah-Demonstration.
13. Februar 1968
Vietnam-Demonstration vor dem Amerika-Haus.
12. April 1968
Demonstration nach dem Attentat auf Rudi Dutschke.
23. April 1968
Die Mitgliederversammlung des VSStÖ Wien fordert den Bruch mit der SPÖ.
25. April 1968
Kundgebung der Elin-Arbeiter vor der Firmenzentrale; der VSStÖ beteiligt sich. Gründung des Aktionskomitees sozialistischer Arbeiter und Studenten.
27./28. April 1968
Der VSStÖ-Vorstand erklärt seine Loyalität gegenüber der SPÖ.
1. Mai 1968
Blasmusikrummel (1000). Innenminister Soronics: „Keine Milde bei Tumulten!“
2. Mai 1968
Dreizehn Mitglieder verlassen den VSStÖ.
3. Mai 1968
Demonstration gegen die drohende Sperre der Lokomotivfabrik.
16. Mai 1968
Pressekonferenz und Teach-in des nach dem „Blasmusikrummel“ neu gegründeten SÖS (Sozialistischer Österreichischer Studentenbund).
28. Mai 1968
Solidaritätsaktion für die Belegschaft der Wiener Lokomotivfabrik.
30. Mai 1968
Schüler*innendemonstration in Wien. Streik im Gymnasium Stubenbastei.
4. Juni 1968
Das Innenministerium erlässt einen Untersagungsbescheid gegen den Verein SÖS.
5. Juni 1968
Die Belegschaft der Lokomotivfabrik lehnt in einer Urabstimmung einen Streik ab.
7. Juni 1968
Teach-in des SÖS „Kunst und Revolution“.
10. Juni 1968
Go-in des RFS in der Aula gegen den SÖS.
14. Juni 1968
Der SÖS teilt in einem Flugzettel seine Selbstauflösung mit. Die Studierenden wählen die ersten Institutsvertreter (am Germanistischen Institut).
22. August 1968
FÖJ und VDS (Vereinigung Demokratischer Studenten) nehmen gegen den russischen Einmarsch in die CSSR Stellung.
September 1968
Gründung der FNL (Föderation Neue Linke)
1.– 4. Oktober 1968
SPÖ-Parteitag. Der VSStÖ deponiert ein Forderungspaket, Kreisky (seit 1967 neuer Parteivorsitzender) spricht von „Revolutionsharlekinen“.
11. November 1968
VSStÖler demonstrieren in Innsbruck bei den Republiksfeiern gegen das Bundesheer.
20. Jänner 1969
Demonstration gegen den Vietnam-Krieg und den Schah (= persischer Kaiser).
22. Jänner 1969
Ergebnis der Hochschülerschaftswahlen: CV-nahe Österreichische Studentenunion 49 Prozent, Aktion 8, VSStÖ 12, VDS 1 Prozent. Die FNL hatte zum Wahlboykott aufgerufen.
Schwere Zwischenfälle bei einer Anti-Schah-Demonstration.
17. Februar 1969
Kreisky versucht bei einer Aussprache mit führenden VSStÖ-Funktionären, diese an die SPÖ heranzuführen.
31. März 1969
Bed-in von John Lennon und Yoko Ono im Hotel Sacher.
25. Juni 1969
Die Österreichische Hochschülerschaft verlangt Mitbestimmung bei der Rektorswahl der Universitäten.
28. Juni 1969
Die Hauptausschusssitzung der Hochschülerschaft in Salzburg wird von den Linken gesprengt.
14. Oktober 1969
Demonstration auf dem Dach der Raxwerke in Wiener Neustadt.
13. November 1969
US-amerikanische Studierende demonstrieren vor der US-Botschaft.
14. November 1969
Vietnam-Demonstration.
Letztes Update: 17.12.2020
Weiterführende Links
Quellen
Gekürzte Zeittafel aus:
- Forum Politische Bildung (Hg.), Wendepunkte und Kontinuitäten, Sonderband der Informationen zur Politischen Bildung, Wien 2008.