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Analyse der Vergabe des Friedensnobelpreises von 1901 bis heute

Längsschnittstudie

Das Projekt Peacemaking erarbeitete einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die verschiedenen Friedensdefinitionen, die anhand der Vergabe des Friedensnobelpreises im Lauf der Zeit sichtbar bzw. rekonstruierbar sind. In Form eines Längsschnitts wurden bestimmte Merkmale aller PreisträgerInnen systematisch erhoben und statistisch ausgewertet. Daraus wird abgeleitet, welche verschiedenen Vorstellungen von Frieden und Friedensarbeit im Lauf der Zeit vorherrschten. Gleichzeitig kann aufgezeigt werden, wie sich etwa die geografische Verteilung, die Geschlechterverteilung, die Art der ausgezeichneten Akteure (z.B. Politiker*innen, Organisationen, Aktivist*innen, Wissenschafter*innen) und die Themenfelder bzw. Arbeitsbereiche der PreisträgerInnen verändert haben.

Onlineausstellung über die FriedensnobelpreisträgerInnen von 1901 bis heute

Die gewonnen Erkenntnisse aus der Längsschnittstudie über die verschiedenen Friedenskonzeptionen aller FriedensnobelpreisträgerInnen von 1901 bis heute wurden in Form einer Onlineausstellung aufbereitet. Zu allen Preisträger*innen wurde ein eigenes Profil erarbeitet, in dem neben biografischen Eckdaten vor allem Informationen über die Arbeitsweise und Zielsetzungen sowie die jeweils zugrunde liegende Vorstellung von Frieden zur Verfügung gestellt werden. In kurzen Bausteinen werden daher sowohl ein Überblick über das Wirken der Personen/Organisationen gegeben, als auch das wissenschaftliche und politische Konzept von Frieden (und Friedensarbeit), das daraus ersichtlich wird, herausgearbeitet. Die Visualisierung erfolgt über eine Zeitleiste mit Steckbriefen. Die Onlineausstellung ermöglicht es einerseits, sich einen chronologischen Überblick über die bisherigen FriedensnobelpreisträgerInnen zu verschaffen; andererseits ist es auch möglich, einzelne Indikatoren per Filter oder Suchfunktion herauszuarbeiten, so dass bspw. nur Preisträgerinnen angezeigt werden, oder nur Politiker*innen, etc.

Friedenskonzepte im Wandel. Analyse der Vergabe des Friedensnobelpreises von 1901 bis 2016 (Publikation)

Aufbauend auf den Längsschnitt wurde für jede begonnene Dekade des Zeitraums 1901 bis 2015 mindestens ein*e Preisträger*in ausgewählt und seine/ihre Friedensarbeit und -Konzeption in einer ausführlichen Fallstudie untersucht. Dadurch werden verschiedene Friedensdefinitionen herausgearbeitet und die verschiedenen Werte, Strategien und Themen  der Preisträger*innen (und auch des Nobelkomitees) verdeutlicht. Es erfolgt eine Kontextualisierung der Friedensarbeit in zweifacher Hinsicht: einerseits mit dem vorherrschenden Diskurs in der jeweiligen Friedensforschung; andererseits mit den jeweiligen geopolitischen Entwicklungen. Das ermöglicht Rückschlüsse darauf, inwiefern wissenschaftliche und politische Entwicklungen die Arbeit des Nobelkomitees beeinflussen.

Stadt Wien, Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank