Forschungsprojekt: Konflikt aus der Sicht von Wiener Jugendlichen

***Junge Wiener*innen für Studie gesucht***

Du bist zwischen 15 und 26 und lebst in Wien? Dann bist du gefragt!

In einer wissenschaftlichen Studie untersuchen wir, Lara Kierot von der Uni Wien und Mel Arnecke vom Demokratiezentrum Wien, wie junge Wiener*innen Konflikte erleben und mit ihnen umgehen. Ziel der Studie ist es, die Perspektiven junger Menschen stärker zu berücksichtigen, wenn zum Beispiel Bildungsprojekte entwickelt werden.

Nachdem wir im ersten Teil der Studie bereits junge Wiener*innen per Fragebogen interviewt haben, beginnt nun die zweite Phase der Studie. Hier interviewen wir Jugendliche und junge Erwachsene persönlich, um genaueres über ihren Blick auf Konflikte zu erfahren. Wir würden uns sehr freuen, auch deine Perspektive zu hören, und laden dich daher herzlich zum Interview ein.

Die Interviews dauern ca. 30 bis 45 Minuten und können online oder in Person durchgeführt werden – ganz wie du magst! Auch terminlich richten wir uns gern nach dir. Wir planen, die Gespräche ab Jänner 2024 durchzuführen. Selbstverständlich werden die Interviews absolut anonym und vertraulich geführt.

Wenn du Interesse hast, schreib uns gern ein Mail an arnecke@demokratiezentrum.org und wir machen uns einen Termin aus!

Wir freuen uns, von dir zu hören!

Lara Kierot und Mel Arnecke

Zum Projekt

Das Kooperationsprojekt von Demokratiezentrum Wien und Arbeitsbereich Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Wien nimmt das Thema Konflikt in der subjektiven Vorstellungswelt von Wiener Jugendlichen in den Fokus. Beide Institutionen haben bereits empirische Studien zur didaktisch motivierten Vorstellungsforschung durchgeführt – in diesem Feld verortet sich auch diese Studie.

Konflikte nehmen in Zeiten multipler Krisen in der Demokratie eine zentrale Rolle ein. Über den Konfliktbegriff können Gefahren und Herausforderungen für die Demokratie wie der Krieg in der Ukraine, ökonomische und soziale Krisen in der Gesellschaft und zivilgesellschaftliche Konflikte im Kontext der COVID-19 Pandemie verhandelt werden. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den subjektiven Vorstellungen (im Sinne von Gedanken, Ideen, Verständnissen, Erfahrungen, Erwartungshaltungen, Bedürfnissen) von Wiener Jugendlichen zum Thema Konflikt. Vorstellungen sind als vorhandenes Potential von Lernenden sowie Grundlage und Voraussetzung für weitere Lernprozesse wichtig für die Gestaltung künftiger Lehr- und Lernangebote und sollten dort entsprechend berücksichtigt werden.

Das Sample soll die Diversität von Jugendlichen in Wien widerspiegeln. Deshalb werden die Erhebungen in unterschiedlichen Gemeindebezirken und Schultypen durchgeführt, um verschiedene soziale und sozioökonomische Hintergründe abzubilden. Darüber hinaus sollen unterschiedliche Altersstufen und Geschlechter miteinbezogen werden.

Das Forschungsdesign der Studie setzt sich aus einem mehrstufigen Forschungsprozess zusammen: Zunächst werden in der ersten Phase der Exploration schriftliche offene Kurzfragebögen zum Thema „Konflikt“ erhoben. Dadurch werden basale Vorstellungsmuster der Jugendlichen erkennbar und deduktiv-induktiv orientiert erfasst. Somit soll das Varianzspektrum der subjektiven Vorstellungen einerseits in der Breite erfasst und andererseits als Basis für die weitere Forschung sondiert und thematisch kategorisiert werden. In der daran anschließenden zweiten Phase der Vertiefung werden anhand von problemzentrierten Interviews vertiefende Einzelfallanalysen durchgeführt, mit deren Hilfe thematische Relevanzsetzungen und Zusammenhänge innerhalb der erfassten Vorstellungswelten herausgearbeitet werden können. Durch die Studien wird erschlossen, wie das Thema „Konflikt“ von Jugendlichen verstanden und beurteilt wird und welche Handlungsstrategien sie dazu offenlegen. Ausgehend davon können Grundmuster, die quasi eine thematische Klassifikation darstellen und fachdidaktische Reflexionsanlässe beinhalten, abgleitet werden. Schließlich werden darauf bezogen empirisch begründete und theoretisch reflektierte Bildungsimpulse für die zielgruppenspezifische Thematisierung von „Konflikt“ herausgearbeitet.

Die Ergebnisse der beiden empirischen Schritte werden mithilfe einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Diese Methode ermöglicht es durch ein mehrstufiges Verfahren, die erfassten Vorstellungen deduktiv orientiert (anhand des theoretisch verorteten Erkenntnisinteresses) und induktiv orientiert (indem die eigenen thematischen Relevanzsetzungen der Jugendlichen darauf bezogen aus dem Material erfasst werden) zu analysieren.

Die Zielsetzung der Studie ist es, das Thema „Konflikt“ aus Perspektive von Wiener Jugendlichen kennenzulernen und anhand der analysierten subjektiven Vorstellungen herauszuarbeiten, wie entsprechende fachdidaktische Bildungsangebote zu dem Thema in Zukunft zielgruppenorientiert gestaltet und umgesetzt werden können, um somit nachhaltige Lehr- und Lernprozesse in Wien zu einem gesellschaftlich relevanten Thema zu fördern. Entsprechend sollen Wiener Jugendliche so perspektivisch in ihrer politischen Orientierungs-, Urteils-, und Handlungsfähigkeit in der Auseinandersetzung mit dem Thema „Konflikt“ unterstützt werden.

2023 – 2024