Die zunehmende Radikalisierung zwischen Sozialdemokrat*innen und Republikanischem Schutzbund (1933 verboten) einerseits und den sich an der Macht befindenden Christlichsozialen und der Heimwehr andererseits führten im Februar 1934 (12.–15. Februar) zum Bürgerkrieg in Österreich. Vorangegangen waren die wiederholte Aufforderung Benito Mussolinis an Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, den Marxismus zu bekämpfen, das Verbot der Arbeiterkammer, die Absetzung der Leitung der Arbeiterkammer sowie die Verhaftung namhafter Schutzbündler. Dem Aufstand folgte das Verbot der Sozialdemokratischen Partei, der Gewerkschaften, aller sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen sowie der von den Sozialdemokraten geleiteten Gemeinde- und Landesvertretungen und die Ausrufung der Maiverfassung 1934 bzw. des „Ständestaats“. Eine stark vom italienischen Faschismus Mussolinis geprägte und vom politischen Katholizismus getragene Herrschaftsform etablierte sich („Austrofaschismus“).