Der Feminismus ist eine gesellschaftspolitische Bewegung, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzt, Diskriminierungen aufdeckt und gesellschaftliche Normen und Strukturen verändern will.
Dabei können u.a. folgende feministische Ansätze unterschieden werden:
- Gleichheitsfeminismus: Feministische Strömung, die davon ausgeht, dass Männer und Frauen gleich sind – Unterschiede sind nicht biologisch, sondern gesellschaftlich bedingt.
- Differenzfeminismus: Feministische Strömung, die im Gegensatz zum Gleichheitsfeminismus davon ausgeht, dass es einen biologischen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Fokussiert dabei auf das Positive von Weiblichkeit. Dieser Ansatz spiegelte sich vor allem in der westlichen 2. Frauenbewegung und ist in unterschiedlicher Form bis heute präsent.
- Dekonstruktivistischer Feminismus: Unterströmung des Gleichheitsfeminismus. Betont die soziale Konstruiertheit von Geschlecht – Menschen werden zu Frauen und Männern gemacht. Das ist eine der theoretischen Grundlagen der Queer- und Gender Studies. Der dekonstruktivistische Ansatz ist mit dem Ziel verbunden Geschlecht zu „dekonstruieren“, also das Sein von sozialen Geschlechternormen und -vorstellungen zu entkoppeln.
- Postkolonialer Feminismus: Dieser Ansatz lässt sich vorwiegend im amerikanischen Black Feminism verorten. Er geht nicht von einer kollektiven weiblichen Identität aus. Ungleichheiten, die in Verbindung mit historischen Erfahrungen stehen (z.B. Kolonialismus) werden in feministische Analysen miteinbezogen.
- Post-Feminismus: Diese Strömung ist nicht eindeutig definiert. Bezeichnet einerseits eine Strömung, die Sexismus für überwunden und Feminismus für obsolet hält. Wird andererseits auch für die Beschreibung dekonstruktivistischer feministischer Strömungen verwendet.
Quellen: Korbik, Julia (2014): Stand Up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene. Berlin. S. 402f. ; gender-glossar.de (Stand 15.03.2022)