Sudetendeutscher Politiker (1898-1945). Geboren am 6. Mai 1898 in Maffersdorf bei Reichenberg. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Henlein in der völkischen Turnvereinsbewegung aktiv, die unter anderem gegen die parlamentarische Demokratie opponierte. Nach dem Verbot der NSDAP im Sudetenland durch die Tschechen gründete Henlein 1933 die nationalsozialistisch ausgerichtete „Sudetendeutsche Heimatfront“, die sich im April 1935 in „Sudetendeutsche Partei“ umbenannte. Henlein und seine Partei forderten die Autonomie bzw. später den „Anschluss“ des Sudetenlandes an das Deutsche Reich und waren politisch und finanziell von der NSDAP abhängig. Aus den Wahlen vom Mai 1935 ging Henleins Partei als stärkste Kraft hervor; von 1935 bis 1938 war Henlein Mitglied des tschechoslowakischen Parlaments. Nach dem „Anschluss“ des Sudetenlandes an das Deutsche Reich in Folge des Münchner Abkommens vom 29.9. 1938 war Henlein von 1939 bis 1945 Gauleiter der NSDAP und Reichsstatthalter im Sudetenland. 1945 wurde er von den Tschechen zum Tode verurteilt; am 6. Mai 1945 beging er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft Selbstmord.
Quelle: https://www.dhm.de/lemo/biografie/konrad-henlein (Stand 22.03.2022)