Die IRO war eine nicht-ständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die auf der Grundlage einer Resolution des Wirtschafts- und Sozialrats vom 16. Februar 1946 eingerichtet wurde, um das durch den Zweiten Weltkrieg und seine unmittelbaren Folgen entstandene Problem der Flüchtlinge und Vertriebenen zu lösen. Nach Annahme ihrer Satzung und der Kostitution einer Vorbereitungskommission wurde die IRO am 20. August 1948 offiziell gegründet, als fünfzehn Staaten, deren Beiträge sich auf 75 Prozent des operativen Haupthaushalts der IRO beliefen, die Verfassung unterzeichneten.
Zu den Aufgaben der IRO im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Vertriebenen gehörten Rückführung, Betreuung und Versorgung, rechtlicher und politischer Schutz, Transport und Neuansiedlung. Darüber hinaus unterhielt die IRO einen internationalen Suchdienst. Zu ihrer Höchstzeit hatte die IRO fast 5.700 Mitarbeiter*innen.
Nach mehreren Verlängerungen ihres Bestehens beendete die IRO am 31. Januar 1952 ihr Wirken und löste sich am 30. September 1953 endgültig auf. Zu diesem Zeitpunkt waren viele ihrer Aufgaben von anderen – nationalen, zwischenstaatlichen, privaten und internationalen – Einrichtungen übernommen worden. So war inzwischen das Amt des Hochkommissars für Flüchtlinge als Teil der Vereinten Nationen eingerichtet worden sowie der zwischenstaatliche Ausschuss für europäische Migration, die als Nachfolgeorganisationen der IRO gelten.
Quelle: https://search.archives.un.org/downloads/united-nations-relief-and-rehabilitation-administration-unrra-1943-1946.pdf , S.2304f. (Stand 23.02.2022)