Der Begriff Kolonialismus stammt von dem lateinischen Wort „colere“, welches übersetzt Land bestellen oder bebauen bedeutet. Der Begriff beschreibt die Ausdehnung europäischer Herrschaftsmacht über außereuropäische Gebiete, die erobert und in denen anschließend Kolonien errichtet wurden. Vorrangiges Ziel war der Ausbau von Macht und Kontrolle sowie die wirtschaftliche Ausbeutung dieser Gebiete zur Mehrung des Reichtums der Kolonialmächte. Die heimische Bevölkerung der kolonialisierten Gebiete wurde dabei massiv unterdrückt, versklavt und viele Menschen ermordet. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer weitgehenden Dekolonialisierung und damit zu einer formalen Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonialstaaten. Doch die geschaffenen Strukturen hinterließen neben künstlich gezogenen Staatsgrenzen, die ethnische Einheiten durchziehen, auch wirtschaftliche Abhängigkeitsstrukturen.
Quellen: https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17718/kolonialismus; https://www.politik-lexikon.at/kolonialismus/ (Stand 23.03.2022)