Boulevardblatt, mit Abstand meist gelesene österreichische Tageszeitung. Die Geschichte der Kronen-Zeitung reicht bis 1900 zurück, als die „Österreichische Kronen-Zeitung“ erstmals erschien. Gegründet von Gustav Davis war sie als Massenblatt konzipiert, das mit vielen Illustrationen und zahlreichen Fortsetzungsromanen um 1 Krone für jedermann erhältlich sein sollte und schon bald eine hohe Auflage (1919: 200.000, 1929: 250.000, 1938: 260.000) erreichte. 1944 wurde sie mit drei weiteren Wiener Zeitungen zur „Kleinen Wiener Kriegszeitung“ zusammengelegt.
1959 wurde sie – durch die finanzielle Unterstützung des ÖGB-Präsidenten Franz Olah – von Hans Dichand und Kurt Falk als „Neue Kronen-Zeitung“ wieder ins Leben gerufen (Titel 1967-71 „Unabhängige Kronen-Zeitung“, seither „Neue Kronen Zeitung“). 1987 trennte sich Dichand von Miteigentümer Falk. Neue Miteigentümerin wurde die Westdeutsche Allgemeine Zeitungsverlagsgesellschaft Essen (WAZ), die heute 50% der Anteile hält (50% Hans Dichand bzw. seine Erben).
Seit 1998 erscheint die „Neue Kronen Zeitung“ in 7 Ausgaben: Wien/Niederösterreich/Burgenland, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg. Ihre Druckauflage entwickelte sich folgendermaßen: 1960: 110.000, 1969: 515.000, 1980: 1 Million, 1990: 1,07 Millionen, 1998: 1,06 Millionen. 2011 erreicht sie eine Reichweite von 38,2% und 2.720.000 Leser*innen, 2020/2021 sind es 23,9% und 1.808.000 Leser*innen.
2003 wurde Christoph Dichand, der Sohn von Hans Dichand, Chefredakteur der Zeitung. Seit 2003 gab es Konflikte zwischen den beiden Eigentümern Hans Dichand und WAZ (heute Funke Mediengruppe), welche letztlich von einem Schweizer Schiedsgericht vorerst ausgeräumt werden konnten. Vor seinem Tod 2010 machte Hans Dichand seinen Sohn Christoph zudem zum Herausgeber der Kronen Zeitung. Ende 2012 wurde auf Wunsch der WAZ Georg Wailand als zweiter Chefredakteur bestellt, seit 2015 ist Klaus Herrmann ebenfalls Stellvertreter Dichands.
Quellen: https://austria-forum.org/af/AEIOU/Kronen-Zeitung; https://www.media-analyse.at/table/3605;https://www.derstandard.at/story/2000021626973/krone-chefredaktion-hermann-wird-dichands-stellvertreter (Stand 23.03.2022); Csoklich, Fritz (1975). Massenmedien, in: Weinzierl, Erika / Skalnik, Kurt (Hg.). Das neue Österreich. Geschichte der Zweiten Republik, Styria, Graz/Wien/Köln 1975, 259-276.