Als neue soziale Bewegungen (NSB) werden die seit Ende der 1960er Jahre entstandenen Gruppen und Organisationen bezeichnet, die sich um die Sicherung bzw. Verbesserung der Lebensbedingungen sowie die Erweiterung individueller und kollektiver Entfaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten bemühen. Wichtige Einzelbewegungen konzentrieren sich auf Fragen städtischer Lebensqualität, Umweltschutz, Abbau geschlechtsspezifischer und sonstiger Diskriminierung (Frauenbewegung), alternative Lebensformen, Frieden und Abrüstung sowie Hunger und Elend in der Welt. NSB vertreten prodemokratische, partizipatorische und reformistische Politikkonzepte und weisen eine starke Neigung zu postmateriellen Werten auf. Organisatorisches Ideal ist die Bürgerinitiative. NSB verfügen häufig über eine eigene Infrastruktur und haben heute – wenn sie früher häufig als Herausforderer der etablierten Politik auftraten – anregende und ergänzende Funktion. Wichtig ist ihr Beitrag zur Entwicklung einer demokratischen politischen Kultur.
Quellen: https://austria-forum.org/af/AEIOU/Neue_soziale_Bewegungen; https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/202077/neue-soziale-bewegungen; https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17902/neue-soziale-bewegungen (Stand 31.03.2022)