Der Begriff Prekariat bezeichnet den Bevölkerungsteil, der von Armut bedroht ist oder in Armut lebt und nur geringe Aufstiegschancen hat (etwa aufgrund von anhaltender Arbeitslosigkeit und fehlender sozialer Absicherung).
Seit den 1980er Jahren (der dritten Welle der Frauenbewegung) ist ein anhaltender Wandel innerhalb des Arbeitsmarktes zu erkennen. Es kam zu einer Reduzierung der für Österreich typischen Verhältnisse des unbefristeten Arbeitsvertrages (und der damit einhergehenden sozialen Absicherung) hin zu atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Durch die Wirtschaftskrise der 2010er Jahre sind diese Umstände verstärkt worden. Die heutige Situation ist geprägt durch mehrere (eventuelle) Arbeitsverhältnisse, die kumuliert weniger Einkommen (und weniger soziale Sicherheit) generieren als ein klassisches Arbeitsverhältnis.
Quelle: Kreisky, Eva/Löffler, Marion/Spitaler, Gernot (2012): Theoriearbeit in der Politikwissenschaft. S. 337 f.