Reaktorunfall Tschernobyl

Im Atomreaktor von Tschernobyl in der Ukraine ereignete sich am 26. April 1986 der bisher folgenschwerste Unfall in einem Atomkraftwerk. In einem Experiment wurde ein umfassender Stromausfall simuliert. Im Verlauf des Experiments kam es durch Bedienungsfehler zu einem unkontrollierten Anstieg der Leistung des Reaktors, wodurch sich der Kernbrennstoff bis zu seinem Schmelzpunkt erhitzte, in Brand geriet und Teile des Reaktors explodierten. Der dadurch entstandene Großbrand konnte erst Tage später endgültig gelöscht werden, es gelangten riesige Mengen der radioaktiven Elemente Jod 131 und Cäsium 137 in die Umwelt. Durch Winde und Niederschläge wurden Gebiete in verschiedenen europäischen Staaten kontaminiert, darunter vor allem in Russland, Weißrussland, Ukraine, Polen, Tschechien, Bulgarien und die Türkei. Es wurden etwa 200.000 km² Land verseucht, insgesamt leben etwa zwei Millionen Menschen in verschiedenen Staaten auf kontaminiertem Gebiet. Die Zahl der Todesopfer unmittelbar nach bzw. durch den Unfall sowie Erkrankungen und Todesfälle als Spätfolgen des Unfalls sind bis heute umstritten. Die Anzahl der Krebserkrankungen in den betroffenen Gebieten, vor allem Schilddrüsenkrebs, ist extrem angestiegen.

Quelle: https://www.kernenergie.ch/de/tschernobyl-_content—1–1105.html (Stand 17.02.2022)