Die in Wien im August 1938 unter der Leitung Adolf Eichmanns errichtete „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ organisierte die systematische Vertreibung der jüdischen Bevölkerung. Über die Forcierung der Auswanderung sollte gleichzeitig die Enteignung der auswandernden Personen jüdischen Glaubens vollzogen werden. Unter totalem Vermögensverzicht zu Gunsten des Reiches sollten vermögenden jüdische Personen Einreisemöglichkeiten in überseeische Staaten verschafft werden. 5 bis 10 % des enteigneten Vermögens wurden in einem Auswanderungsfonds gesammelt, aus dem die Auswanderung mittelloser jüdischer Personen finanziert werden sollte. Nach dem am 31. Juli 1941 verhängten Auswanderungsverbot war die Zentralstelle für Deportationen in Vernichtungslager zuständig. Aus dem bis 1941 eingenommenen Vermögen, das zur weiteren Finanzierung der Auswanderung mittelloser jüdischer Personen vorgesehen war, wurden nun die Kosten für ihren Abtransport bestritten.
Quelle: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zentralstelle_f%C3%BCr_j%C3%BCdische_Auswanderung; http://www.juedischewieden.at/die-zentralstelle-fuer-juedische-auswanderung/ (Stand 03.03.2022)