Die vier Vertreter der Besatzungsmächte bei einer Patrouille auf einem Jeep lehnend
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1945: Befreiung durch die Alliierten und Besatzung

Seit der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die vier alliierten Staaten, die den Zweiten Weltkrieg gewonnen hatten (die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion) und der Ausrufung der Republik Österreich am 27. April 1945 existiert Österreich wieder als eigenständige demokratische Republik. Wie nach dem Ersten Weltkrieg haben die Parteien den Staat gegründet. In dieser demokratischen „Zweiten Republik“ gilt dieselbe Verfassung wie in Österreich im Jahr 1929 (aktuelle demokratische Verfassung der Ersten Republik). Ab 1945 fanden wieder freie Wahlen statt, es wurde aber für die Nationalratswahl von 1945 ein eigenes Wahlgesetz geschaffen, das die ehemaligen Nationalsozialist*innen, ca. 500.000 Personen, vom Wahlrecht ausschloss. Die sogenannten minder belasteten Nationalsozialist*innen erhielten für die Nationalratswahl 1949 wieder das Wahlrecht; die belasteten Nationalsozialist*innen blieben bis zum 30. April 1950 vom aktiven Wahlrecht ausgeschlossen.

Bis zum Abschluss des Staatsvertrags 1955 befanden sich Soldaten der vier alliierten Staaten, die den Zweiten Weltkrieg gewonnen hatten, in ganz Österreich. Das Bild zeigt je einen Soldaten dieser Staaten vor einem Militärjeep. Diese „Vier im Jeep“ bildeten die interalliierte Militärpatrouille in Wien. Österreich wurde bis 1955 von den vier alliierten Staaten verwaltet, österreichische Politik wurde unter Aufsicht dieser Alliierten gemacht: Österreich war nicht souverän, die österreichische Regierung konnte nicht alle inneren und äußeren Angelegenheiten allein entscheiden, da der Alliierte Rat die Gesetze kontrollierte.

Arbeitsfragen

  • Wer waren die „Vier im Jeep“, welche Aufgaben hatten sie und warum?

Quellen

  • Gärtner, Reinhold: Politik Lexikon für junge Leute. S. 208f., S. 220.